Am 8. November rieben sich viele Europäer die Augen. Live vor Ort erlebt haben die Wahl Donald Trumps auch vier Schweizer Parlamentarier. SP-Chef Christian Levrat, seine Parteikollegin Margret Kiener Nellen sowie die Nationalräte Yves Nidegger (SVP) und Hugues Hiltpold (FDP) waren als Wahlbeobachter für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in den USA unterwegs.
Die gestrige Amtseinführung mochten aber nicht alle von ihnen verfolgen. Levrat sah sich nur den Anfang an, die Berner Nationalrätin Kiener Nellen verzichtete ganz darauf. «Da schaue ich lieber Skirennen», feixte sie.
Der SP-Präsident zeigt sich heute «besorgter als direkt nach der Wahl». Denn Trumps Team bestehe aus «Milliardären, Militärs und Ultrakonservativen». Man müsse die ersten Schritte der Regierung aufmerksam verfolgen.
Optimistischer zeigt sich SVP-Mann Nidegger. Er erwartet einen «klaren Bruch» mit der Obama-Politik. Und weil Trump über eine republikanische Mehrheit in beiden Kammern verfüge, beginne dieser schon heute.
Für die Schweiz sieht der Genfer auch positive Punkte. Der «Krieg» gegen den eidgenössischen Finanzplatz, den die Demokraten geführt hätten, dürfte vorbei sein, so Nidegger. «Trump hat eine andere Einstellung, wenn es ums Thema Steuern geht», sagt er lachend.