Ein Stück wie aus einem schlechten James-Bond-Film, schreibt die deutsche Zeitung «Bild» über den neusten Spionagefall mit Bezug zur Schweiz. Die Zeitung hegt den Verdacht, dass der in Deutschland verhaftete Schweizer Daniel M. auch in deutschem Auftrag geschnüffelt habe. Und zwar in der Schweiz. Also ein klassischer Fall eines Doppelagenten.
Seit 2012 sei der Spion im geheimen Auftrag für den Schweizer Nachrichtendienst (NDB) unterwegs, so die Zeitung weiter. Erkenntnisse deutscher Ermittler zeigten, dass Daniel M. im Namen des NDB deutsche Steuerbeamte ausspioniert sowie Namen und private Daten gesammelt habe. Er sollte herausfinden, auf welchen Kanälen vertrauliche Steuerdaten deutscher Anleger von Schweizer Banken nach Deutschland gelangt waren.
Auch in deutschem Auftrag tätig
Auch die deutschen Behörden wurden bald auf Daniel M. aufmerksam, so «Bild». Über einen Mittelsmann hätten sie mit dem IT-Experten, der früher für den Sicherheitsdienst der UBS tätig war, Kontakt aufgenommen. Er sollte für sie vertrauliche Daten der UBS und weiterer Schweizer Banken beschaffen.
Im Februar 2015 wurde der angebliche Doppelspion wegen Verdachts auf wirtschaftlichen Nachrichtendienst in der Schweiz verhaftet. Laut «Bild» war Daniel M. gegenüber den Schweizer Behörden geständig, trotzdem war er kurz darauf wieder auf freiem Fuss. Das Verfahren in der Schweiz ist immer noch hängig. (thk)