Die Schweizer Botschafterin in Deutschland, Christine Schraner Burgener (53), sorgt in Berlin auf zwei Rädern für Furore. So tritt die begeisterte Velofahrerin auch auf dem Weg zum Auswärtigen Amt, dem deutschen Aussenministerium, gerne in die Pedalen.
Doch rein kam sie bisher offenbar nicht mit ihrem Drahtesel, wie sie kürzlich im «Migros-Magazin» erklärte: «Beim Auswärtigen Amt geht das Tor nicht auf, weil es am Velo kein Diplomaten-Nummernschild gibt», so die Botschafterin.
Deutsche reagierten
Das wollten die Deutschen nicht auf sich sitzen lassen. Das Auswärtige Amt meldete sich nach dem Interview bei Schraner Burgener mit dem Angebot, «dass sie mir gerne beim nächsten Mal das Tor öffnen würden», wie sie dem BLICK sagt.
Als sie das nächste Mal hinmusste, habe sie eingewilligt, dass das Amt die Aktion auf Twitter setzt. «Daher haben wir es etwas lustiger gemacht – mit Fähnchen und CD-Schild», meint sie schmunzelnd. Passend zum Nationalfeiertag ganz in Rot gekleidet und das Velo mit Schweizerfähnchen geschmückt, erhielt die radelnde Botschafterin also Zugang zum Hof.
Das Auswärtige Amt twitterte das Video der Aktion. «Eigentlich dürfen nur Autos auf unseren Hof – für die fahrradbegeisterte Schweizer Botschafterin machen wir gern eine Ausnahme!», so der Kommentar dazu.
Schraner Burgener bedankte sich flugs via Twitter «für freie Velozufahrt. Mit dem Fahrrad: Schnell, gesund, umweltbewusst.»
So oft das Wetter es zulässt, fahre sie mit dem Velo, sagt Schraner Burgener zu BLICK. Sicherheitsbedenken wegen ihrer Botschafterfunktion hat sie keine. «Es ist als Schweizerin kein Sicherheitsproblem, abgesehen vom Strassenverkehr natürlich.»
Wer weiss, vielleicht nehmen sich andere Botschafter die Schweizerin zum Vorbild – sodass das Auswärtige Amt künftig für Autos Ausnahmen gewähren muss anstatt für Velos.