Schlappe für Maudet in Genf
Keine Rückweisung der Staatsanwälte

Niederlage für Pierre Maudet: Er wollte die Staatsanwälte, die gegen ihn ermitteln, von seinem Fall abgezogen haben. Doch daraus wird nichts.
Publiziert: 22.05.2019 um 15:12 Uhr
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Gegen den Genfer Staatsrat Pierre Maudet wird ermittelt.
Foto: Keystone

Pierre Maudet (41) wollt sie von seinem Fall abgesetzt haben – doch daraus wird nichts: In Genf bleiben Generalstaatsanwalt Olivier Jornot (50) sowie die Staatsanwälte Stéphane Grodecki und Yves Bertossa (45) zuständig für das Strafverfahren gegen den ins Zwielicht geratene  Staatsrat. 

Maudet hatte vor vier Monaten einen Rückzug der Staatsanwälte gefordert, die das Verfahren gegen ihn wegen seiner umstrittenen Reise nach Abu Dhabi leiten.

Keine Amtsgeheimnisverletzung

Der FDP-Politiker hatte der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, der Kantonsregierung am 9. Januar Auszüge aus dem Protokoll einer Anhörung übermittelt zu haben. Darin gestand Maudet, sich in einer Weise verhalten zu haben, die mit seinem Amt unvereinbar sei. Nach Ansicht der Anwälte des Staatsrats könnte die Übermittlung von Dokumenten an die Kantonsregierung eine Amtsgeheimnisverletzung darstellen.

Für die Anwälte des Staatsrats gab es für diese Weiterleitung von Akten keine Rechtsgrundlage. Der Staatsrat sei keine Behörde, die für administrative Massnahmen ihrer Mitglieder zuständig sei. Sie sind der Ansicht, dass die Strafkammer die zentrale Frage der Zuständigkeit der Regierung nicht geprüft habe. Die Anwälte prüfen gemeinsam mit ihrem Mandanten, ob sie beim Bundesgericht Berufung einlegen werden. (SDA/vfc)

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