Foto: Thomas Buchwalder

Sarah Akanji (25) ist mehr als nur die Schwester des Nati-Stars
Sieg an der Urne, Sieg auf dem Rasen

Sarah Akanji (25, SP) wurde mit einem Glanzresultat in den Zürcher Kantonsrat gewählt! Die Schwester von Nati-Star Manuel Akanji zeigte sich völlig überrumpelt. Sie war noch im Fussballstadion, als sie von ihrem Wahlsieg erfuhr.
Publiziert: 25.03.2019 um 20:41 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2019 um 09:16 Uhr
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Sarah Akanji wurde mit einem Glanzresultat für die SP in den Zürcher Kantonsrat gewählt.
Foto: Susanne Godschmied
Joel Probst

Sarah Akanji (25) war am Sonntag gleich doppelt Gewinnerin. Die Winterthurerin wurde nicht nur für die SP in den Zürcher Kantonsrat gewählt, sondern sie triumphierte auch auf dem Fussballplatz gegen den SC Schwyz: 8557 Stimmen erhielt sie an der Urne – mehr als alle anderen. Und auf dem Rasen siegte sie 3:1.

Noch während der Auszählung war die Kapitänin des FC Winterthur auf dem Spielfeld im Einsatz: «Ich musste mein Team zum Saisonauftakt unterstützen. Erst nach dem Spiel, als ich aus der Garderobe kam, erfuhr ich von meinem Wahlsieg. Ich war völlig baff, damit habe ich nicht gerechnet», sagt die Schwester von Nati-Star Manuel Akanji.

Akanji hatte noch nie ein politisches Amt inne

Die 25-Jährige ist zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Manuel und ihrer älteren Schwester Michelle in Wiesendangen bei Winterthur ZH aufgewachsen. Ihr Vater stammt aus Nigeria, ihre Mutter aus Oberwinterthur. Sarah Akanji hat Politik und Geschichte studiert.

Konkrete Anliegen, die sie im Rat einbringen will, hat Akanji noch nicht: «Ich muss mich zuerst einmal eingewöhnen. Schliesslich habe ich noch nie ein politisches Amt bekleidet», sagt sie erfrischend offen.

Eines ist für die frischgebackene Kantonsrätin jedoch klar: «Ich will mich für mehr Chancengleichheit einsetzen. Es darf niemand aufgrund des Geschlechts oder des Alters diskriminiert werden.» Solche Themen interessieren sie.

Als Frau mit nigerianischen Wurzeln ist sie stark von eigenen Erfahrungen geprägt: In der Männerdomäne Fussball musste sie sich einiges gefallen lassen. Kommentare wie «Du gehörst in die Küche!» kennt sie zur Genüge. Aber auch rassistische Bemerkungen.

«Ich will so lange Fussball spielen, wie es geht»

Davon liess sie sich jedoch nicht unterkriegen, im Gegenteil: Sie gründete das Frauenteam des FC Winterthur mit, in dem sie bis heute als Innenverteidigerin spielt und letztes Jahr sogar in die 1. Liga aufstieg.

Ihr grosses Hobby soll auch in Zukunft nicht zu kurz kommen. Neben ihrem Amt als Kantonsrätin und ihrer Arbeit als SP-Kampagnerin will sie sich genügend Zeit für den Sport nehmen: «Ich will so lange Fussball spielen, wie es geht.»

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