Sanktionen treten in Kürze in Kraft
Armee im Sudan setzte laut US-Angaben Chemiewaffen ein

Die Armee im Bürgerkriegsland Sudan hat nach US-Angaben im vergangenen Jahr weltweit verbotene Chemiewaffen eingesetzt. Das US-Aussenministerium teilte dem Kongress in Washington am Donnerstag mit, dass es den Einsatz von Chemiewaffen im Sudan festgestellt habe.
Publiziert: 04:13 Uhr
Nach Angaben der Uno sind 13 Millionen Menschen wegen des Konflikts im Sudan auf der Flucht. (Archivbild)
Foto: MARWAN MOHAMED
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Daraufhin seien Sanktionen verhängt worden, die in Kürze in Kraft treten würden. Dazu gehörten demnach Beschränkungen für US-Exporte und Finanzhilfen für die sudanesische Regierung.

Aussenministeriumssprecherin Tammy Bruce (62) erklärte, Washington fordere die sudanesische Regierung auf, «den Einsatz von Chemiewaffen einzustellen und ihren Verpflichtungen im Rahmen des Chemiewaffenübereinkommens nachzukommen». Der Einsatz solcher Waffen ist unter der Kriegswaffenkonvention weltweit verboten. Wann und wo die Chemiewaffen im Sudan eingesetzt worden seien, verlautete zunächst nicht.

Die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan (64) und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo (51) liefern sich im Sudan seit mehr als zwei Jahren einen blutigen Machtkampf. Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung, die RSF kontrolliert grosse Gebiete des Südens und fast die komplette westliche Region Darfur.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in dem Konflikt schon zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Europäische Union spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

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