Nun ist «Dr. Pump» also seinen Job als Solothurner Kantonsarzt bereits wieder los – noch bevor er ihn überhaupt angetreten hat. Hintergrund sei das nachhaltig beschädigte Vertrauen durch das Verschweigen eines für die Tätigkeit als Kantonsarzt relevanten Strafverfahrens, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Der 44-Jährige erhält keine finanzielle Entschädigung.
Im Verfahren, das im Kanton Bern geführt wird, geht es um die Verschreibung von Substanzen, die gemäss Sportförderungsgesetz verboten sind. Präparate also, die für Sportler verboten sind, wenn sie zur körperlichen Leistungssteigerung eingesetzt werden. Um welche Mittel es sich genau handelt, ist nicht bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
«Dr. Pump» ist selber Bodybuilder
Der Mann ist selber Bodybuilder. In der Szene machte er sich in einen Namen als «Dr. Pump» oder «BBDoc» – der Bodybuilder-Doktor. In den sozialen Medien zeigte er sich gerne beim Pumpen, stellte seinen durchtrainierten Körper zur Schau und den imposanten Bizeps.
Der Regierungsrat hatte ihn Anfang Februar zum neuen Kantonsarzt gewählt. Er sollte die Stelle am 1. Mai antreten. Nur wenige Tage später leitete der Kanton personalrechtliche Massnahmen gegen den Mann ein.
Dieser habe im Bewerbungsprozess «relevante Sachverhalte» verschwiegen, hiess es. Gemäss mehreren Medienberichten soll Dr. Pump Medikamente verschrieben haben, die möglicherweise gegen das Antidopinggesetz verstossen. Im Kanton Bern läuft ein Strafverfahren. (SDA/oco)