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Referendum gegen Terror-Gesetz
6000 Unterschriften gesucht

Ob das Volk über die heikle Vorlage abstimmt, ist offen: Die Gegner kämpfen um jede Unterschrift.
Publiziert: 03.01.2021 um 17:18 Uhr
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GLP-Nationalrat Beat Flach in der Debatte über das Gesetz während der Sommersession.
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Simon Marti

Im Kampf gegen den Terror sollen Behörden deutlich mehr Spielraum erhalten, beschloss das Parlament mit seiner bürgerlichen Mehrheit. Massnahmen wie elektronische Fussfesseln oder Hausarrest dürfen künftig bereits auf Verdacht angeordnet werden – bevor jemand das Gesetz gebrochen hat.

Ein Komitee, mitgetragen von einigen Jungparteien, hat gegen diese Verschärfung das Referendum ergriffen. Bloss: Die 50'000 notwendigen Unterschriften sind schwer zu ­bekommen, auch wegen Pandemie und Festtagen. Zwei Wochen vor Ablauf der Frist sind 44 '223 gesammelt. Fehlen also, inklusive einer gewissen Reserve, mindestens 6000. «Ob es uns gelingt, die noch ­zusammenzubekommen, ist völlig offen», sagt GLP-Nationalrat Beat Flach (55, AG).

Not macht erfinderisch: Am Mittwoch riefen die Komitee-Mitglieder Freunde und Verwandte an; der nächste tele­fonische Sammeltag findet heute Sonntag statt.

Komitee wenig optimistisch

Flach räumt ein: «Sollte es zur Abstimmung kommen, mache ich mir keine Illusionen. Unser Grüppchen hat kein Geld für einen echten Abstimmungskampf.» Doch das Volk müsse Stellung nehmen, wenn die Mittel von Polizei und Strafbehörden derart ausgeweitet würden. «Und es geht auch da­rum, dass die Befürworter nochmals festhalten und versprechen, dass gerade die präventiven Massnahmen Ultima Ratio bleiben.»

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