Alain Berset hüllte sich in Schweigen zu seiner Flug-Affäre. Jetzt äussert er sich erstmals. «Ich habe meine Arbeit zu erledigen, unter anderem zwei wichtige Volksabstimmungen im September», sagte er in einem Interview mit der Westschweizer Verlagsgruppe ESH. Es stünden am 25. September wichtige Volksentscheide bevor.
Er kümmere sich darum und habe es daher schlicht nicht für nötig gehalten, diese private Angelegenheit zu kommentieren.
Von französischer Luftpolizei zum Landen gezwungen
Berset besitzt seit 2009 eine Pilotenlizenz. Bei einem Flug am 5. Juli im schweizerisch-französischen Luftraum war Berset von der französischen Luftpolizei zur Landung gezwungen worden, nachdem er kurzzeitig ein Sperrgebiet überflogen hatte.
Nach einer Identitätskontrolle und einem Gespräch mit der französischen Luftpolizei hatte Berset seinen Flug mit einem vom ihm gemieteten Flugzeug fortsetzen können. Der Fall warf in Politik und Öffentlichkeit während Tagen hohe Wellen. Einzelne Politiker forderten gar den Rücktritt des Bundesrates.
Keine Strafverfolgung eingeleitet
Einige Tage später berichtete die «SonntagsZeitung» über Funksprüche, die zeigten, dass die Kommunikation zwischen Berset und der französischen Luftpolizei erschwert gewesen sei.
Die französischen Behörden machten beim Funkverkehr einen folgenschweren Fehler: Sie funkten Berset falsch an. Es wurde keine Strafverfolgung eingeleitet. Daraufhin ebbte die Diskussion ab. (SDA)