Protest gegen Baulöwe Pühringer
Weil der Millionär kaum Steuern zahlt

Eröffnung des Abstimmungskampfes für die Initiative zur Abschaffung der Pauschalsteuer (Schluss mit den Steuerprivilegien für Millionäre): Gestern Nachmittag demonstrierten ein Dutzend Aktivisten vor dem Park Hotel in Vitznau LU.
Publiziert: 07.09.2014 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:13 Uhr
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Weitere «Besuche» bei Pauschalbesteuerten sollen folgen: Demonstranten gestern in Vitznau.
Foto: Sabine Wunderlin
Von Marcel Odermatt

Die Nobelherberge gehört dem österreichischen Investor und Baulöwen Peter Pühringer (72). Der Multimillionär baut oberhalb am Hang seines Hotels reihen­weise Luxuswohnungen. Er wird von den Luzerner Steuerbehörden pauschal besteuert.

Für Mitinitiant und Kampagnenleiter Nik­laus Scherr (70, Alternative Liste) ist der Fall des neuen, heimlichen Vitznauer Dorfkönigs ein typisches Beispiel, warum die Pauschalbesteuerung am 30. November fallen soll. «Pühringer betätigt sich aktiv als Investor.» Deshalb könne er gar nicht pauschal­besteuert werden. Die Pauschalbesteuerung liege im Graubereich von «Begünstigung, Käuflichkeit und Korruption», so Scherr.

Chancenlos ist das Begehren nicht. 2010 lieferten alle Pauschalbesteuerte Bund, Kantonen und Gemeinden 668 Millionen Franken ab – 0,55 Prozent aller Steuereinnahmen. Seit 2009 stimmten zehn Kantone über das Festhalten am Steuerprivileg ab. Sechs Kantone sagten Nein, vier Ja.

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