Das müssen Sie jetzt über Corona wissen
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Fragen zum Virus:Das müssen Sie jetzt über Corona wissen

Pro Senectute Schweiz warnt
«Die Senioren unterschätzen die Situation»

Zu Hause bleiben und keinen Besuch empfangen: Der dringende Rat des Bundesrats ist noch nicht bei allen Senioren angekommen.
Publiziert: 16.03.2020 um 11:46 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2020 um 16:52 Uhr
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Er sagt, dass noch am Freitagmorgen viele den Ernst der Lage nicht verstanden hätten. Inzwischen sei es etwas besser.
Foto: Keystone

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59) sprach der Bevölkerung ins Gewissen. Um die Corona-Krise zu bewältigen, seien alle gefordert, «jede und jeder Einzelne». Der Appell war insbesondere an die jüngere Generation gerichtet, für die das Virus in den meisten Fällen harmlos sein dürfte. Die sich aber zum Schutz aller anderen trotzdem an die Regeln halten müssen.

Doch nicht nur manche Junge sind sich nicht bewusst, wie ernst es ist. «Als ich am Freitagmorgen mit den ersten Senioren in der Gemeinde telefoniert habe, hatten die meisten den Ernst der Lage noch nicht erfasst», sagt CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (43). Der Gemeindepräsident von Herbetswil SO ist gerade daran, jeden über 80-jährigen Bewohner des Dörfchens anzurufen, um ihn für die Corona-Situation zu sensibilisieren.

Inzwischen sei es zwar besser. Doch Peter Burri Follath (49), Kommunikationschef der Pro Senectute Schweiz, bestätigt: «Wir stellen fest, dass die Senioren – wie viele andere auch – die Situation aktuell etwas unterschätzen, zumindest in der Deutschschweiz.» Viele hätten Mühe zu verstehen, dass die Massnahmen nicht nur zu ihrem eigenen Schutz sind, sondern jenem der ganzen Gesellschaft. «Vielen Senioren fällt es schwer zu akzeptieren, dass sie ihre Enkel im Moment nicht mehr sehen sollten, wenn schliesslich beide gesund sind.»

Es braucht drastischere Massnahmen

Ein Grund für die Gelassenheit der Senioren sei, dass sie sich Ähnliches von den saisonalen Grippewellen gewohnt seien. «Dass die aktuelle Situation gravierender ist, ist noch nicht bei allen angekommen», sagt Burri Follath.

Erfahrungen aus dem Tessin zeigten, dass erst bei drastischeren Massnahmen die Ernsthaftigkeit der Situation für alle, ob jung oder alt, klar werde. «Die Gelassenheit der Senioren ist aber auch ein Vorbild für alle: Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen, das ist jetzt für alle besonders wichtig.»

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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