Berset macht Gastro-Branche Hoffnung
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Im Tourismuskanton Graubünden
Berset macht Gastro-Branche Hoffnung

Gesundheitsminister Alain Berset hat sich heute Montag mit der Bündner Regierung getroffen. Schwerpunkt der Gespräche: eine Perspektive für die Tourismusbranche. Und Berset weckte Hoffnungen.
Publiziert: 20.04.2020 um 13:42 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2020 um 19:03 Uhr
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Bundesrat Alain Berset (l.) traf sich heute mit der Bündner Regierung. Im Bild: Regierungspräsident Christian Rathgeb.
Foto: Keystone

Gesundheitsminister Alain Berset (48) war heute Montag in Graubünden unterwegs. Er besichtigte die Produktionsstätte für Beatmungsgeräte und tauschte sich mit dem Regierungsrat aus. Ein Thema war der Tourismus – ist dieser in Graubünden doch einer der wichtigen Wirtschaftszweige. Wichtig für die Branche sei Planungssicherheit, so Regierungspräsident Christian Rathgeb. Man habe das Treffen mit Berset genutzt, um das noch einmal zu unterstreichen.

Und Berset machte der Branche Hoffnung: Er stellte die Eröffnung von Beizen und Restaurants auf den 8. Juni in Aussicht. Allerdings werde es wohl ein etappenweises Vorgehen geben: Eine Bar in der Zürcher Langstrasse sei nicht vergleichbar mit einer Bergbeiz.

Erste Weichenstellung schon im April

Einen ersten Ausblick für die ungeduldige Branche könnte der Bundesrat gemäss Berset noch vor Mai geben. Zudem wird Berset demnächst Casimir Platzer, den Präsidenten von Gastrosuisse, treffen. «Ich habe keinen Zweifel, dass wir das Thema gemeinsam vertiefen können», gibt er sich zuversichtlich.

Doch Berset versuchte gleichzeitig, die Erwartungen tief zu halten. «Wir müssen vermeiden, dass es zu einem Rebound kommt, der dann einen echten Lockdown bedeuten würde – wo dann kaum jemand mehr arbeiten oder vor die Haustür gehen kann.» Andere Länder, die zu forsch vorangegangen seien, hätten nachher noch drastischere Massnahmen ergreifen müssen.

Und damit, so der Bündner Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff, sei dem Tourismus nicht geholfen: «Wenn die Gäste kein Vertrauen haben, dass wir die Pandemie im Griff haben, werden sie auch nicht kommen – egal, die Bergbahn fährt oder nicht.»

Erneuter Appell an die Bevölkerung

Eine Öffnung der Restaurants und Bars – das stellte Berset mehrmals klar – sei nur möglich, wenn das Virus besser unter Kontrolle sei. Wie schnell es wirklich gehe, hänge auch von uns allen ab, so Berset: «Wenn wir die Massnahmen – Abstand halten, Hände waschen, unnötige Kontakte vermeiden – strikt weiterhin einhalten, können wir am 8. Juni vielleicht schon sehr viel öffnen.»

Graubünden hat im landesweiten Vergleich eine relativ hohe Zahl von Corona-Fällen pro Kopf. Auf 100'000 Einwohner kamen am Sonntag rund 378 bestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schrieb. Einen höheren Anteil hatten unter anderem Genf, die Waadt und das Tessin. Bisher zählt Graubünden 769 Infizierte und 40 Todesfälle. (sf/SDA)

Berset-PK 20.04.
Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Wie kann ich mich schützen?

Wie reagiert die Schweiz auf das neue Virus?

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verfolgt die Entwicklung aufmerksam. Das BAG bereitet sich auf eine internationale Ausbreitung des neuen Coronavirus vor und steht mit allen relevanten Partnern in Kontakt. Die Informationen werden auf der BAG-Internetseite regelmässig aktualisiert.

Wie wird das Virus übertragen?

Übertragen wird das Coronavirus wie das Sars-Virus durch Tröpfcheninfektion, weshalb hustende und niesende Patienten hohe Ansteckungsgefahr bedeuten. Laut WHO soll die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit) zwei Tage bis eine Woche betragen.

Welches sind die Anzeichen?

Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Atemprobleme wie Kurzatmigkeit, Lungenentzündung.

Sind Schweizer betroffen?

In Wuhan, wo das Virus entdeckt wurde, leben acht Schweizer. Gemäss BAG sind keine Schweizer von der Krankheit betroffen.

Wie gross ist die Gefahr eines Imports nach Europa?

Obwohl direkte Flugverbindungen von Wuhan nach London, Paris und Rom existieren, schätzt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko einer Einschleppung aktuell als moderat ein. Gleiches gilt für die Schweiz.

Darf man noch nach Wuhan reisen?

Da die chinesischen Behörden die Stadt Wuhan praktisch unter Quarantäne gestellt haben und die Verkehrsverbindungen nur noch teilweise genutzt werden können, wird von Reisen dahin abgeraten.

Wie kann ich mich auf Reisen schützen?

Bei Reisen nach China empfiehlt das BAG:

  • Gute persönliche Hygienemassnahmen wie regelmässiges Händewaschen
  • Meiden von Fischmärkten und Märkten, an denen lebendige oder tote Tiere und Vögel gehandelt werden
  • Kein Kontakt mit Tieren, insbesondere Geflügel und deren Exkrementen
  • Kein Kontakt mit Personen mit respiratorischen Symptomen
  • Eier und Fleisch nur gut durchgekocht essen

Wann gibt es einen Impfstoff?

Zurzeit gibt es keinen Impfstoff. Die globale Impfallianz Gavi rechnet damit, dass die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die neue Lungenkrankheit mindestens ein Jahr dauern wird. Noch seien die Gefahren durch das Coronavirus auch schwer abzuschätzen, sagte der Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley.

Wie reagiert die Schweiz auf das neue Virus?

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verfolgt die Entwicklung aufmerksam. Das BAG bereitet sich auf eine internationale Ausbreitung des neuen Coronavirus vor und steht mit allen relevanten Partnern in Kontakt. Die Informationen werden auf der BAG-Internetseite regelmässig aktualisiert.

Wie wird das Virus übertragen?

Übertragen wird das Coronavirus wie das Sars-Virus durch Tröpfcheninfektion, weshalb hustende und niesende Patienten hohe Ansteckungsgefahr bedeuten. Laut WHO soll die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit) zwei Tage bis eine Woche betragen.

Welches sind die Anzeichen?

Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Atemprobleme wie Kurzatmigkeit, Lungenentzündung.

Sind Schweizer betroffen?

In Wuhan, wo das Virus entdeckt wurde, leben acht Schweizer. Gemäss BAG sind keine Schweizer von der Krankheit betroffen.

Wie gross ist die Gefahr eines Imports nach Europa?

Obwohl direkte Flugverbindungen von Wuhan nach London, Paris und Rom existieren, schätzt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko einer Einschleppung aktuell als moderat ein. Gleiches gilt für die Schweiz.

Darf man noch nach Wuhan reisen?

Da die chinesischen Behörden die Stadt Wuhan praktisch unter Quarantäne gestellt haben und die Verkehrsverbindungen nur noch teilweise genutzt werden können, wird von Reisen dahin abgeraten.

Wie kann ich mich auf Reisen schützen?

Bei Reisen nach China empfiehlt das BAG:

  • Gute persönliche Hygienemassnahmen wie regelmässiges Händewaschen
  • Meiden von Fischmärkten und Märkten, an denen lebendige oder tote Tiere und Vögel gehandelt werden
  • Kein Kontakt mit Tieren, insbesondere Geflügel und deren Exkrementen
  • Kein Kontakt mit Personen mit respiratorischen Symptomen
  • Eier und Fleisch nur gut durchgekocht essen

Wann gibt es einen Impfstoff?

Zurzeit gibt es keinen Impfstoff. Die globale Impfallianz Gavi rechnet damit, dass die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die neue Lungenkrankheit mindestens ein Jahr dauern wird. Noch seien die Gefahren durch das Coronavirus auch schwer abzuschätzen, sagte der Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley.

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