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Parlamentarier und Bundesräte sollen einen Teil ihres Gehalts spenden
SVPler will Gewerbe mit Politiker-Löhnen retten

Bundesräte, Parlamentarier oder gutverdienende Staatsangestellte sollen einen Teil ihres Lohns zugunsten des darbenden Kleingewerbes spenden. Das fordert SVP-Nationalrat Thomas Burgherr. «Wir müssen die KMUs unbedingt retten.»
Publiziert: 19.03.2020 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2020 um 10:44 Uhr
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Seit Dienstag gilt im ganzen Land: Läden, die nicht der Grundversorgung dienen, müssen geschlossen bleiben.
Foto: Keystone

Sei es der Coiffeur, die Blumenhändlerin, der Wirt oder die Therapeutin: Zehntausende sind in der Schweiz in ihrer Existenz bedroht. Nachdem der Bundesrat am Montag den Notstand ausgerufen hat, haben sie von einem Tag auf den anderen kein Einkommen mehr. Miete oder bestellte Waren aber müssen trotzdem bezahlt werden. Vielen droht der Konkurs. Zwar stellt die Landesregierung Soforthilfen über 10 Milliarden Franken in Aussicht. Noch ist aber völlig unklar, wie weit das reicht.

«Das Coronavirus stürzt das Schweizer Gewerbe in die Krise», sagt Thomas Burgherr (57). Der Aargauer SVP-Nationalrat ist selber Gewerbler, hat einen eigenen Holzbaubetrieb. «Für mich persönlich ist die Situation noch nicht dramatisch – für andere schon» sagt er.

Drei Prozent des Lohns spenden

Via Facebook ruft Burgherr deshalb zu einer Solidaritätsaktion auf: «Es braucht nun die Hilfe von allen, die es sich leisten können.» Zwar sei in erster Linie der Staat verantwortlich. Der SVP-Politiker sieht aber auch die Banken in der Pflicht. «Schliesslich haben wir ihnen in der Finanzkrise auch geholfen», findet Burgherr.

Konkret schlägt er vor, dass Bundesräte, Bundes- und Oberrichter oder National- und Ständeräte drei Prozent ihres Lohns in einen Fonds einzahlen. Dasselbe soll für Staatsangestellte mit einem Monatslohn von über 10'000 Franken gelten. Die Solidaritätsbezeugung solle sechs Monate andauern.

Noch gibt es viele offene Fragen

Burgherr ist denn auch durchaus bereit, mit gutem Beispiel voranzugehen und ein paar Tausend Franken zu spenden: «Natürlich ist das auch für mich ein rechter Batzen. Aber ich möchte gerne etwas beitragen.» Die ganze Aktion aber müsse natürlich freiwillig sein.

Auf Facebook hat Nationalrat Burgherr bisher viel Zuspruch erhalten. Noch aber sind viele Fragen offen. So ist etwa unklar, nach welchen Kriterien das Geld verteilt werden könnte. «Bis jetzt ist es noch eine Spontanidee. Wir müssten schon noch einiges klären» räumt Burgherr ein.

«Wir müssen sie einfach retten»

Wichtig ist ihm einzig, dass Gewerbe und Kleinstbetriebe umgehend und unbürokratisch geholfen wird. «Sie haben die Schweiz mit aufgebaut und zum Wohlstand der Landes beigetragen», sagt er. «Wir müssen sie einfach retten.» (dba)

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