«Wir begreifen es noch nicht. Wir waren immer noch darauf, dass er wiederkommt», sagt Anita Oetterlin. Sie arbeitete 20 Jahre als Filialleiterin für Otto Ineichen. Sie erinnert sich an ihre Zeit mit ihm zurück: «Besonders in Erinnerung bleibt mir, dass er jeden Samstag nach Ladenschluss in jeder Filiale anrief und nach dem Wochenumsatz fragte.»
«Wir verlieren eine extrem wichtige Figur hier im Unternehmen», sagt Projektleiter Janus Iten. Ineichen habe viele neue Ideen gehabt und habe etwas bewegen wollen. «Er stand sehr nahe bei den Leuten», sagt Iten.
Verwaltsungsrat Mitglied Stefan Hitz würdigt den Patron: «Otto Ineichen wurde mitten aus dem Leben gerissen. Er war bis am Schluss voll engagiert und arbeitete. Ich habe die ganze Expansion von Otto's mitgemacht.»
Ineichen war seit 2010 nicht mehr in der Firma operationell aktiv. Die Söhne haben das Ruder fest im Griff.
«Hier hat Otto seinen Mittagsschlaf gemacht»
Otto Ineichen hat aber bis am Schluss sein Büro im Zentrallager in Sursee. Durch die Fensterscheiben sah er die Büros seiner Söhne.
Hitz erzählt: «Hier auf dem Sofa in seinem Büro hat er immer seinen Mittagsschlaf gemacht. Da hatte man dann etwas Ruhe von ihm. Er hatte immer Ideen, die wir dann umsetzen mussten. Wir konnten bei weitem nicht alles realisieren, was er machen wollte.»
Ineichens Tod können die Menschen in Sursee noch nicht begreifen. «Ich vermisse Otto schon jetzt», sagt Hitz. «Er hat mir vor allem mit seiner Autentizität imponiert. Er meinte alles ernst, was er sagte. Ich werde auch seine Menschlichkeit vermissen. Seine Angestellten waren ihm sehr wichtig. Manchmal war er an sechs Weihnachtsfeiern, um mit möglichst vielen seiner Angestellten feiern zu können.»