Dass der neue Gotthard-Tunnel nur von einem Katholiken, einem Imam und einem Rabbi gesegnet werden soll und die Reformierten aussen vor bleiben, hat in den vergangenen Tagen für Kritik gesorgt.
Nun knickt der Bund, unter dessen Verantwortung die Gotthard-Eröffnung steht, ein: Heute Nachmittag haben sich Vertreter des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mit Vertretern der Landeskirchen getroffen und den Affront gegen die Protestanten besprochen. Sie sind überein gekommen, dass nun zusätzlich auch ein Vertreter der Reformierten Kirchen bei der Segnung anwesend sein wird.
Das bestätigt ein Sprecher des Bundesamts für Verkehr: «Das UVEK und Vertreter der christlichen Kirchen haben heute Nachmittag vereinbart, dass die Schweizer Christen an der Segnungszeremonie des Gotthard-Basistunnels durch zwei Personen vertreten sein werden, eine aus der katholischen, die andere aus der protestantischen Tradition», sagt er.
Ogi hatte Klartext gesprochen
Dies hatte heute im BLICK auch alt Bundesrat Adolg Ogi gefordert. Der Vater der Neat hatte das Vorgehen eine «eine Respektlosigkeit» genannt. Es zeuge «von mangelnder Sensibilität», 26 Prozent der Bevölkerung vom religiösen Teil der Eröffnungsfeier «auszuschliessen».
Der langjährige Verkehrsminister hatte Klartext gesprochen: «Ich erwarte, dass das Bundesamt für Verkehr und die SBB diesen Fehler korrigieren.» Das ist nun erfolgt. Nun steht dem Wunsch Ogis, «eine fröhliche, sonnige Feier» am nationalen Symbol auszurichten, hoffentlich nichts mehr im Weg. (sf)