Diese spürten die Jungtiere mit Drohnen mittels Wärmebildkameras im hohen Bewuchs auf den Feldern auf. Wie der Verein Rehkitzrettung Schweiz am Montag in seiner Bilanz mitteilte, stand einigen Teams die Drohnenflotte des Schweizer Tierschutzes zur Verfügung.
Die Freiwilligen leisteten 6300 Einsatztage. Dabei suchten sie 62'000 Hektaren Wiesland ab. Das sind 620 Quadratkilometer oder etwas weniger als die halbe Fläche des Kantons Aargau. Im Vorjahr fanden die Teams 5159 Kitze und brachten sie in Sicherheit.
Viele Rehkitze auf der Wiese
Diese Rehkitzsaison war durch den warmen Frühling geprägt. Nach Angaben des Vereins führte dies dazu, dass die Rehgeissen vermehrt offene Wiesen mit hohem Gras zum Verbergen der Jungtiere nutzten. In nassen Jahren meiden sie die feuchten Wiesen eher und setzen die Jungtiere an geschützten Plätzen im Wald ab.
Für die Rehkitzrettung ist es aufgrund des Verhaltens der Muttertiere und des Wetters gut möglich, dass viele Kitze auf Wiesen zur Welt kamen und sie deshalb so viele von ihnen retten konnte. Gleichzeitig begünstigte das trockene Wetter den Drohneneinsatz.
Jährlich rund 1500 getötete Rehkitze
Rehgeissen bringen ihre Jungen häufig ins hohe Gras, wo sich diese verstecken. In den ersten Lebenswochen haben sie einen Duckreflex, der sie vor natürlichen Feinden schützt. Das birgt aber eine tödliche Gefahr: Bewegungslos ins Gras geduckt und praktisch unsichtbar, fallen sie Mähmaschinen zum Opfer.
Gemäss der Rettungsorganisation weist die offizielle Statistik alljährlich durchschnittlich rund 1500 beim Mähen getötete Rehkitze aus. Fachleute schätzen die Dunkelziffer deutlich höher. Um neue Rettungsteams zu rekrutieren, führt die Rehkitzrettung seit Montag in der ganzen Schweiz Informationsveranstaltungen durch.