«Ich in stärker», so der Slogan der neuen Smoke-Free-Kampagne des Bundesamts für Gesundheits (BAG). Mit der Rachstopp-Kampagne will das BAG insbesondere Beratungsangebote für aufhörwillige Raucher bekannter machen.
Denn gemäss Bund schaffen Raucher, die professionelle Unterstützung durch Ärzte oder Fachstellen in Anspruch nehmen, den Ausstieg leichter.
Raucher-Anteil auf 23 Prozent senken
Neun Millionen Franken kostet die von 2015 bis 2017 laufende Kampagne. Finanziert wird diese aus dem Tabakpräventionsfonds, der mit 2,6 Rappen pro verkaufter Zigarettenpackung finanziert wird.
Ziel der Kampagne ist es zudem, «das positive Image einer rauchfreien Gesellschaft stärken», so das BAG. Weiter soll die Kampagne mithelfen, ein konkretes Ziel zu erreichen: Bis 2016 soll der Anteil der Raucher von 25 Prozent der Bevölkerung auf noch 23 Prozent sinken.
SVP-Rutz findets übertrieben
SVP-Nationalrat Gregor Rutz (ZH) ist die neue Kampagne ein Dorn im Auge. «Ich bin kein Freund solcher staatlicher Kampagnen. Da wird wieder einmal völlig übetrieben und unnötig Geld verschwendet.»
Bei Tabakwaren handele es sich schliesslich um legale Produkte. «Da sollte sich der Staat zurückhalten anstatt die Konsumenten steuern und kontrollieren zu wollen. Wir brauchen keinen staatlichen Oberlehrer», sagt Rutz.
Und er fügt an:«Es ist die Freiheit jedes mündigen Bürgers, auch mal etwas Gefährliches zu machen oder etwas Ungesundes zu konsumieren.»
SP-Schenker findets einen interessanten Ansatz
SP-Nationalrätin Silvia Schenker (BS) hingegen steht der Kampagne positiv gegenüber: «Bisher haben Rauchstopp-Kampagnen vor allem auf abschreckende Wirkung gesetzt. Dass diesmal auf Beratungsangebote verwiesen wird, finde ich einen interessanten Ansatz.»
Wichtig ist der Gesundheitspolitikerin, dass die Kampagne begleitend auch auf ihren Nutzen evaluiert wird. «Damit man sieht, ob die Beratungsleistungen auch wirklich mehr beansprucht werden.»
Ob die Kosten gerechtfertigt seien, könne sie nicht beurteilen, erklärt sie. Aber das Geld stamme aus dem Tabakpräventionsfonds und werde damit zweckgebunden eingesetzt.
Und sie macht klar: «Auf jeden Fall ist jeder Rauchstopp ein Gewinn: Für den Einzelnen, der gesundheitlich profitiert. Und für die Gesellschaft, welcher finanzielle Folgekosten erspart bleiben.»
5 Milliarden Kosten pro Jahr
Das betont auch das BAG. Die Hälfte der regelmässigen Raucher sterbe frühzeitig. Im Schnitt reduziere sich die Lebenserwartung regelmässiger Raucher gegen Nichtraucher um 14 Jahre.
9000 Menschen sterben jedes Jahr in der Schweiz an den Folgen des Tabakkonsums.
Die Gesundheitskosten wegen des Tabakkonsums beliefen sich jährlich auf 1,2 Milliarden Franken, so das BAG. Hinzu kämen Erwerbsausfallskosten von jährlich 3,8 Milliarden. Total also 5 Milliarden Franken pro Jahr.