«Wir alle haben schon Interviews gegeben, die wir hinterher bereut haben»: Ed McMullen (55), US-Botschafter für die Schweiz, verteidigt Bundespräsident Maurer in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Und setzt zu einer Charmeoffensive an: «Bundespräsident Maurer beeindruckte in Washington die US-Regierung und vertrat die Schweiz sehr gut und stark.»
Es sorgte für Gesprächsstoff nach seinem Besuch bei US-Präsident Donald Trump: Das Live-Interview Maurers mit dem amerikanischen Fernsehsender CNN. Dabei stolperte der Bundespräsident über die Fragen der Moderatorin: «It's nothing for the publicity» und «I can nothing say to this issue» antwortete Maurer in gebrochenem Englisch. In der Schweiz erntete er Spott für seinen Auftritt.
Ein «grosser Fehler», Maurer aufgrund des Interviews zu beurteilen
Der US-Botschafter hingegen nimmt ihn in Schutz: «Wer Bundespräsident Maurer wegen dieses Interviews beurteilt, macht einen sehr grossen Fehler.» Es sei nur das «Nachspiel zu einem äusserst erfolgreichen, historischen Treffen» gewesen.
Für Maurers Auftritt zeigt McMullen Verständnis: «Es fand am Ende eines sehr, sehr langen Tages statt. In einer solchen Situation ein Live-Interview geben zu müssen, mit einem Ohrhörer und ohne Übersetzer, ist sehr schwierig.» In solchen Situationen hätten sogar «die besten Medienprofis» Probleme. Rhetorisch fragt der Botschafter: «Wie oft haben Sie professionelle Medienleute gesehen, die mit ihren Ohrhörer nicht zurechtkamen?»