Nach Flucht aus SRF-Interview
Ueli Maurer erhält Schützenhilfe von SP-Frauen

Bundespräsident Ueli Maurer erntete Kritik, weil er ein SRF-«Eco»-Interview zur Steuervorlage platzen liess. Nun bekommt er Zuspruch – ausgerechnet von den linksten Wirtschaftspolitikerinnen des Landes.
Publiziert: 10.04.2019 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2019 um 08:23 Uhr
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Kä Luscht? Bundespräsident Ueli Maurer liess SRF-Moderator im Studio stehen. Maurer fand, dass die Bedingungen im Studio nicht den zuvor gemachten Absprachen entsprachen.
Foto: Keystone
Joel Probst

Das schlug hohe Wellen: Bundespräsident Ueli Maurer (68) lief am Montag vor einem SRF-Interview zur Steuervorlage STAF davon. Nach einem aus seiner Sicht tendenziösen Beitrag der Sendung «Eco» hatte er «kä Luscht», dem Moderator Reto Lipp (57) Red und Antwort zu stehen: «Die Voraussetzungen haben nicht der Abmachung entsprochen», liess Maurer über seinen Sprecher ausrichten.

Nun erhält der SVP-Bundespräsident überraschend Rückendeckung von links: «Mega-tendenziöser Bericht zur Staf in SRF-‹Eco›. Ich habe Verständnis für Bundesrat Maurers Ärger. Arrogante Reaktion von SRF-Leuten», kommentierte alt Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer (71, SP) auf Twitter.

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Ein «grottenschlechter» Beitrag

Gegenüber BLICK erhebt die SP-Exponentin schwere Vorwürfe gegen das SRF: «Der Beitrag des SRF zur STAF war grottenschlecht und nicht im Ansatz objektiv! Nicht einmal der Experte war neutral: Er ist ein ausgesprochener Gegner der STAF.»

Sie lässt kein gutes Haar am SRF-Beitrag: Das SRF habe Korrekturen, die am Unternehmenssteuerteil der Vorlage vorgenommen worden seien, nicht oder zumindest falsch dargestellt. «Und der AHV-Teil war tendenziös.»

«Ob das schlau war, muss er selber wissen»

Die Baselbieter Wirtschaftspolitikerin nimmt Maurer in Schutz: «Ich kann verstehen, dass der Bundespräsident davongelaufen ist. Ob das schlau war, muss er selber wissen.»

Leutenegger Oberholzer ist nicht allein. Auch SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (57) zeigt Verständnis für Maurers Reaktion. Und schiesst gegen das SRF: «Jetzt verstehe ich, warum Ueli Maurer aus SRF-‹Eco› gegangen ist. Unterirdisch falscher Beitrag», twitterte sie an die Adresse von SRF-«Eco»-Moderator Lipp.

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Doch auch von bürgerlicher Seite erhält Maurer Rückendeckung. Der Beitrag sei «schlicht falsch», kritisiert der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse gegenüber dem Online-Portal «Nau». Wie auch Badran und Leutenegger Oberholzer befürwortet der Wirtschaftsverband die Staf.

Aller Kritik zum Trotz hält das SRF am «Eco»-Beitrag fest. Gegenüber Nau verteidigt SRF-Moderator Lipp seine Sendung: «Die Fakten sind geprüft.»

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