Das schlug hohe Wellen: Bundespräsident Ueli Maurer (68) lief am Montag vor einem SRF-Interview zur Steuervorlage STAF davon. Nach einem aus seiner Sicht tendenziösen Beitrag der Sendung «Eco» hatte er «kä Luscht», dem Moderator Reto Lipp (57) Red und Antwort zu stehen: «Die Voraussetzungen haben nicht der Abmachung entsprochen», liess Maurer über seinen Sprecher ausrichten.
Nun erhält der SVP-Bundespräsident überraschend Rückendeckung von links: «Mega-tendenziöser Bericht zur Staf in SRF-‹Eco›. Ich habe Verständnis für Bundesrat Maurers Ärger. Arrogante Reaktion von SRF-Leuten», kommentierte alt Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer (71, SP) auf Twitter.
Ein «grottenschlechter» Beitrag
Gegenüber BLICK erhebt die SP-Exponentin schwere Vorwürfe gegen das SRF: «Der Beitrag des SRF zur STAF war grottenschlecht und nicht im Ansatz objektiv! Nicht einmal der Experte war neutral: Er ist ein ausgesprochener Gegner der STAF.»
Sie lässt kein gutes Haar am SRF-Beitrag: Das SRF habe Korrekturen, die am Unternehmenssteuerteil der Vorlage vorgenommen worden seien, nicht oder zumindest falsch dargestellt. «Und der AHV-Teil war tendenziös.»
«Ob das schlau war, muss er selber wissen»
Die Baselbieter Wirtschaftspolitikerin nimmt Maurer in Schutz: «Ich kann verstehen, dass der Bundespräsident davongelaufen ist. Ob das schlau war, muss er selber wissen.»
Leutenegger Oberholzer ist nicht allein. Auch SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (57) zeigt Verständnis für Maurers Reaktion. Und schiesst gegen das SRF: «Jetzt verstehe ich, warum Ueli Maurer aus SRF-‹Eco› gegangen ist. Unterirdisch falscher Beitrag», twitterte sie an die Adresse von SRF-«Eco»-Moderator Lipp.
Doch auch von bürgerlicher Seite erhält Maurer Rückendeckung. Der Beitrag sei «schlicht falsch», kritisiert der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse gegenüber dem Online-Portal «Nau». Wie auch Badran und Leutenegger Oberholzer befürwortet der Wirtschaftsverband die Staf.
Aller Kritik zum Trotz hält das SRF am «Eco»-Beitrag fest. Gegenüber Nau verteidigt SRF-Moderator Lipp seine Sendung: «Die Fakten sind geprüft.»