Ein Rangierleiter auf einer Baustelle – obwohl der den Job gar nicht kann? Der Fall von David Loher (56) hat die SBB aufgerüttelt: Nachdem BLICK berichtet hatte, dass Loher auf der Baustelle zwischen Sempach LU und Sursee LU fast zwei Unfälle baute, kündigt die Staatsbahn Konsequenzen an.
«Wir werden die Firmen noch einmal klar und deutlich darauf hinweisen, dass sie sicherzustellen haben, dass nur qualifiziertes und zertifiziertes Personal für die entsprechenden Arbeiten eingesetzt werden darf», so die SBB zu BLICK.
Warnung an die Gleisbaufirma
Denn Loher war nicht direkt bei den SBB angestellt – er arbeitete für den Personalverleiher West Personal, der Loher im Auftrag der Gleisbaufirma Sersa anstellte, die wiederum als Subunternehmerin auf einer Baustelle eingesetzt wurde, mit der die SBB die Gleisbaufirma Müller beauftragt hatten.
Müller Gleisbau wurde nach dem Fall Loher aufgefordert, ihre Pflichten aus dem Werkvertrag einzuhalten: «Die Firma muss uns einen Massnahmenplan vorlegen, wie sie die Wiederholung verhindern und die Sicherheit gewährleisten kann.»
Ohne Externe geht es nicht
Externe Firmen, die solche Sicherheitslücken fördern, werden aber weiterhin zum Einsatz kommen. Denn Spitzenzeiten und saisonale Schwankungen im Arbeitsumfang könnten mit den bestehenden internen Ressourcen nicht abgedeckt werden.
Doch schon bei der Ausschreibung sei Sicherheit ein wichtiges Kriterium. So würden nur Firmen berücksichtigt, welche ein Sicherheitsmanagementsystem hätten. Zudem müssen sie eine Qualitätssicherungsvereinbarung unterzeichnen. «Damit geben sie uns die Legitimation, die Einhaltung der Sicherheitsvorgaben zu überprüfen», so die SBB.