Sie verlor ihre Tochter, ihren Sohn und den Schwiegersohn durch Schüsse aus einer Armeewaffe. «Ein neues Gesetz macht sie auch nicht wieder lebendig», sagt Verena Rey-Bellet (70). Trotzdem sei die Forderung der EU nach besserer Waffenkontrolle wichtig. «Das könnte helfen, solche Taten in Zukunft zu verhindern.»
Bald zehn Jahre sind seit der Bluttat von Les Crosets (VS) vergangen. Am Abend des 30. April 2006 tauchte Banker Gerold Stadler (†34) im Chalet der Familie Rey-Bellet auf. Nach einem Streit mit Partnerin Corinne (†33) zückte er seine Ordonnanz-Pistole und erschoss die Skirennfahrerin.
Auch ihr Bruder Alain (†32) starb im Kugelhagel. Verena Rey-Bellet überlebte schwer verletzt, fünf Kugeln waren in ihrem Körper. Der Täter flüchtete, richtete sich später selbst.
Die Tat löste landesweit Entsetzen und Trauer aus. In kurzer Zeit sammelte die Zeitschrift «Annabelle» 17 000 Unterschriften, um Schusswaffen in Haushalten zu verbieten. Daraus entstand die Initiative «Für den Schutz vor Waffengewalt», die 2007 abgelehnt wurde.
Auch anderer Vorstösse versandeten. Zum Ärger von Hinterbliebenen wie Verena Rey-Bellet. «Bis heute hat sich die Situation leider nicht verbessert», sagt sie. «Es ist immer noch zu einfach, an eine Waffe zu kommen.»
Der Vorstoss der EU könnte das ändern. «Alle Fälle lassen sich auch so nicht verhindern», ist die Walliserin überzeugt. Dennoch sei dies der richtige Weg. «Wenn nur schon ein Mord verhindert werden kann, hat sich diese Änderung sicher gelohnt.»