Seit Monaten wirbt Verkehrsministerin Doris Leuthard (CVP) für die zweite Strassen-Röhre durch den Gotthard. Und die Befürworter um den Gewerbeverband führen eine leidenschaftliche und geldintensive Kampagne.
So hat es das Ja-Lager geschafft, die Sicherheit ins Zentrum der Debatte zu rücken. Doch nun hat der Wind gedreht: Seit kurzem haben es die Gegner geschafft, dass lautstark über Mehrverkehr und Alternativen diskutiert wird.
Die zweite SRG-Umfrage zeigte bereits einen Meinungsumschwung: Die Zahl der Gegner stieg von 29 auf 39 Prozent. Und nun dürften Alpen-Initiative und co. von der unglaublichen Mobilisierung der Durchsetzungs-Initiative profitieren.
Denn vor allem in den urbanen Zentren wie Zürich, Bern oder Basel dürfte die Stimmbeteiligung Rekordwerte erreichen. Tendenziell werden die Städte der zweiten Röhre wohl kritisch gegenüber stehen.
Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative sagt, die städtische Mobilisierung werde den Gegnern «sicher nicht schaden». Er spüre eindeutig, «dass wir aufholen und zwar deutlich». Er sieht dem Sonntag deshalb «optimistisch» entgegen.
Hinzu kommt: «Seit der zweiten Umfrage haben viele Menschen gemerkt, dass ein Nein möglich ist.» Deshalb seien nochmals viele Freiwillige auf die Strasse.
Und: «Wir haben innert wenigen Tagen rund 150'000 Franken an Spenden erhalten», jubelt Pult. Damit habe man im Zuge der Schlussoffensive zusätzliche Inserate schalten können.
Mittlerweile ist nicht mehr ausgeschlossen, dass am Sonntag das Rennen um den Gotthard enger wird als jenes zur Durchsetzungs-Initiative der SVP.