Mitarbeiter stibitzten aus Päckli
Tessiner Postzentrum wegen Hasch-Guezli geräumt

Im Januar musste das Logistikzentrum der Post in Cadenazzo TI evakuiert werden, drei Mitarbeiter landeten mit Vergiftungssymptomen im Spital. Jetzt zeigt sich: Schuld sind Hasch-Kekse aus einem verloren gegangenen Paket.
Publiziert: 31.03.2021 um 18:17 Uhr
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Eine Reihe von unglücklichen Zufällen war schuld, dass das Logistikzentrum der Post in Cadenazzo geräumt werden musste.
Foto: Rescue Media

15. Januar, 11 Uhr, in Cadenazzo TI: Drei Mitarbeiter eines Logistikzentrums der Post erkranken – alle gleichzeitig. Die Angst vor einer grösseren Vergiftung greift spätestens dann um sich, als auch eine Rettungsperson über plötzliches Unwohlsein klagt. Die kantonale Alarmzentrale handelt daraufhin: Das Gebäude wurde evakuiert und die Feuerwehr aufgeboten. Doch eine für die Vergiftung verantwortliche Substanz konnte nicht gefunden werden.

Kein Wunder: Wie sich herausstellt, war auch nämlich gar nichts in der Luft. Dass die drei Mitarbeiter benebelt waren, lag, wie die Tessiner Zeitung «La Regione» berichtet, am Verzehr von Hanfkeksen! Weder ein Gasleck noch ein Austritt irgendwelcher Schadstoffe war schuld, dass das Gebäude evakuiert werden musste – sondern ein ominöses Paket, das auf dem Weg verloren gegangen war, wie die Tessiner Staatsanwaltschaft gegenüber BLICK bestätigt.

Mitarbeiterin wollte Kollegen nur eine Freude bereiten

Pakete, die weder einem Absender noch einem Empfänger zugeordnet werden können, werden von der Zentralen Fundsachenabteilung bearbeitet. Dabei durchsuchen die Mitarbeitenden den Karton, mit dem Ziel, Informationen über die Herkunft oder Endstation zu finden. Stossen sie dabei auf Esswaren, müssen sie diese eigentlich umgehend entsorgen.

Nicht so im Logistikzentrum Cadenazzo: Eine Mitarbeiterin nahm die gluschtig aussehenden Kekse mit in die Cafeteria, um ihren Kollegen während der Znüni-Pause eine Freude zu bereiten – dass die Guetzli mit Hasch gespickt waren, wusste sie nicht. Für die eigentlich gut gemeinte Aktion wurde die Mitarbeiterin vom gelben Riesen im Nachhinein gemassregelt – und auch die beiden anderen Mitarbeiter wurden verwarnt, wie die Post BLICK bestätigt.

Eine Reihe unglücklicher Zufälle

Als wären das nicht genug unglückliche Zufälle, stellte sich nachträglich heraus, dass die Rettungsperson, die sich nach ihrem Einsatz in der Poststelle ebenfalls unwohl fühlte, an diesem Tag bereits krank zur Arbeit erschienen war. Mittlerweile sind jedoch alle vier wieder gesund und munter – essbare Waren aus verloren gegangenen Päckchen werden sie aber so schnell nicht mehr zu sich nehmen. (dbn)


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