Migrationsforscher Ganga Jey Aratnam sieht strukturelle Probleme
Schweizer werden auf Arbeitsmarkt benachteiligt

Das Schweizer Bildungssystem führt laut Soziologe Ganga Jey Aratnam zu einer strukturellen Benachteiligung von Inländerinnen und Inländern auf dem Schweizer Arbeitsmarkt.
Publiziert: 02.04.2023 um 14:26 Uhr
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Schweizer werden auf dem heimischen Arbeitsmarkt benachteiligt, sagt der Soziologe Ganga Jey Aratnam.
Foto: www.cfd-ch.org

Der Soziologe Ganga Jey Aratnam (50) sieht Schweizerinnen und Schweizer auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Der Grund: Schweizer Jobtitel halten nicht mit internationalen Titeln mit, wie er in der «SonntagsZeitung» sagte. «Oft werden unsere hervorragend ausgebildeten Fachleute mit schlechter ausgebildeten Ausländern gleichgestellt, weil diese den gleichen oder sogar besseren Titel haben.»

Es sei heikel, wenn sich Menschen, die hier aufgewachsen seien, gegenüber Zuzügern benachteiligt fühlen. «Die Schweiz macht zu wenig, um dem entgegenzuwirken.»

Höhere Gymi-Quote als Lösung

Die Lösung sieht der Soziologe in einer höheren Quote von Gymnasiasten – auch weil man für immer mehr Jobs ein Studium brauche. Das bedeute nicht, die Lehre zu schwächen – wenn gleichzeitig mehr Menschen eine Ausbildung beginnen. «Fast 13 Prozent der Erwachsenen im Berufsalter haben keine Berufsausbildung.»

Es ist nicht das erste Mal, dass der Basler Soziologe, der vor 28 Jahren aus Sri Lanka in die Schweiz eingewandert ist, mit pointierten Aussagen auffällt. Vor einigen Jahren forderte er in der «SonntagsZeitung» Integrationskurs für Schweizerinnen und Schweizer, ähnlich wie jene für Zuwanderer. (bro/SDA)

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