Der Soziologe Ganga Jey Aratnam (50) sieht Schweizerinnen und Schweizer auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Der Grund: Schweizer Jobtitel halten nicht mit internationalen Titeln mit, wie er in der «SonntagsZeitung» sagte. «Oft werden unsere hervorragend ausgebildeten Fachleute mit schlechter ausgebildeten Ausländern gleichgestellt, weil diese den gleichen oder sogar besseren Titel haben.»
Es sei heikel, wenn sich Menschen, die hier aufgewachsen seien, gegenüber Zuzügern benachteiligt fühlen. «Die Schweiz macht zu wenig, um dem entgegenzuwirken.»
Höhere Gymi-Quote als Lösung
Die Lösung sieht der Soziologe in einer höheren Quote von Gymnasiasten – auch weil man für immer mehr Jobs ein Studium brauche. Das bedeute nicht, die Lehre zu schwächen – wenn gleichzeitig mehr Menschen eine Ausbildung beginnen. «Fast 13 Prozent der Erwachsenen im Berufsalter haben keine Berufsausbildung.»
Es ist nicht das erste Mal, dass der Basler Soziologe, der vor 28 Jahren aus Sri Lanka in die Schweiz eingewandert ist, mit pointierten Aussagen auffällt. Vor einigen Jahren forderte er in der «SonntagsZeitung» Integrationskurs für Schweizerinnen und Schweizer, ähnlich wie jene für Zuwanderer. (bro/SDA)