Die Corona-Zeit ist auch für die Bundesräte aussergewöhnlich hart. Vergangenen Monat sagte Bundesrat Alain Berset (48) in einem Interview mit der «Sonntags-Zeitung», er sei seit Ende Februar nicht mehr zu Hause gewesen. Nur zu seinem Geburtstag Anfang April ist Berset für einige Tage zu seiner Familie gefahren, wie das Onlineportal «Nau» schreibt.
Heute darf der Bundesrat beruflich in seinen Heimatkanton. Es sei schön, zuhause zu sein, sagte Berset gleich zu Beginn, um dann eine erste Zwischenbilanz zur Umsetzung der nun eingeleiteten Lockerungsschritte zu ziehen. «Wir wissen ganz genau, dass es nicht einfach ist», sagte er zur Umsetzung der Schutzkonzepte. Es seien noch viele Fragen offen. «Es ist ein laufender Prozess.» Dieser habe aber gut begonnen.
«Letzte Phase»
Daniel Koch (65) vom Bundesamt für Gesundheit sprach von der «letzten Phase» der Epidemie. Eine Phase, die aber noch länger dauern dürfte. Anstrengend dürfe für die Behörden werden, «diese Phase möglichst lange – über Monate, wenn nicht sogar über Jahre – aufrecht zu erhalten». Doch dies sei die einzige Möglichkeit, die Kontrolle zu behalten. Das bedeutet, dass Abstands- und Hygieneregeln, sowie das Contact-Tracing, also die gezielte Nachverfolgung aller Fälle, noch länger zu unserem Alltag gehören werden.
Das Contact-Tracing sei eine grosse Aufgabe für die Kantone, ist sich Berset bewusst. Der Kanton Freiburg habe sich gut organisiert. Es werde aber in allen Kantonen wohl noch Anpassungen geben – schliesslich wird das Rückverfolgen der Ansteckungen noch eine längere Zeit Aufgabe der Behörden bleiben. (brb)