Medien
Schweizer Pressefreiheit leidet unter wirtschaftlichem Druck

Die Pressefreiheit in der Schweiz ist 2025 «zufriedenstellend». Damit verharrt sie auf Rang 9 im internationalen Ranking der Reporter ohne Grenzen. Defizite gibt es wegen des wirtschaftlichen Drucks angespannten und wegen des «Maulkorb-Artikels» bei Bankdaten.
Publiziert: 06:14 Uhr
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Aktualisiert: 08:22 Uhr
Die Medien stehen international unter starkem wirtschaftlichem Druck: Zeitungsauswahl im Nationalratssaal. (Archivbild)
Foto: ALESSANDRO DELLA VALLE
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Dieser Artikel bleibt ein ungelöstes Problem, wie die Organisation am Freitag in ihrem jährlichen Ranking zum Internationalen Tag der Pressefreiheit vom Samstag mitteilte. Er steht im Bankengesetz und droht Journalistinnen und Journalisten bei Berichten aufgrund geleakter oder gestohlener Bankdaten mit bis zu drei Jahren Gefängnis.

Als problematisch werten die Reporter ohne Grenzen neben den umfangreichen Sparplänen vieler Redaktionen die weiterhin fehlende Gesetzesvorlage zur Regulierung grosser Online-Plattformen wie X. Der Bundesrat hatte den entsprechenden Entscheid Mitte April erneut verschoben - ohne Gründe zu nennen.

Hinter vorgehaltener Hand hiess es, der Schritt habe mit dem Zollstreit mit den USA zu tun. Man wolle die US-Regierung nicht verärgern, die gegen Online-Regulierungen ist. Die Schweiz rückte 2024 auf Rang 9 und damit in die Top Ten vor, weil sich die Lage in drei zuvor weiter vorne liegenden Ländern verschlechtert hatte.

In 160 von 190 Ländern weltweit können 90 Prozent der Medien keine langfristige finanzielle Stabilität mehr erreichen. In einem Drittel der Länder gibt es Schliessungen. Signifikant war das in den vergangenen beiden Jahren in den USA, wo einige Bundesstaaten zu Nachrichtenwüsten wurden.

Die Spitzengruppe mit einer guten Pressefreiheit wird immer kleiner und beschränkt sich unterdessen auf Norwegen, Estland, Niederlande, Schweden, Finnland, Dänemark und Irland. Am übelsten um die Pressefreiheit bestellt ist es in China, Nordkorea und Eritrea.

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