Marode Militärfahrzeuge
Armee braucht neue Pannenhelfer

Schweizer Militärfahrzeuge fallen öfter aus – zu oft. Jetzt holt die Armee externe Profis für die Pannen- und Unfallhilfe. Auch Panzer müssen rausgezogen werden.
Publiziert: 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 11:22 Uhr
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In der Aare gelandet: Im März musste ein Schützenpanzer aus dem Fluss gezogen werden.

Darum gehts

  • Schweizer Armee sucht externe Pannenhelfer für Fahrzeuge inklusive Panzer
  • Zunehmende Pannen aufgrund des Alters der Armeefahrzeuge
  • Knapp 4000 Einsätze der Unfall- und Pannenhelfer seit 2019
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Lino SchaerenRedaktor

Die Fahrzeuge der Schweizer Armee sind so pannenanfällig, dass das Militär die Unfall- und Pannenhilfe nicht mehr im Einzelfall stemmen kann. Kürzlich hat das Bundesamt für Rüstung Armasuisse diese deshalb öffentlich ausgeschrieben. Gesucht werden nicht nur Pannenhelfer für kleine Einsatzfahrzeuge oder Truppentransporter, sondern auch für Panzer und andere Schwergewichte.

Ausgeschrieben ist die Pannenhilfe bereits zum zweiten Mal: 2019 wurde die Dienstleistung erstmals öffentlich vergeben. Armasuisse begründet: Grund für die Vergabe sei das zunehmende Alter der Armeefahrzeuge und die damit verbundenen Pannen, die immer öfter vorkommen. 2019 wurde der Millionen-Auftrag in fünf Losen auf drei private Dienstleister verteilt.

Panzer landet in der Aare

Diese hatten ordentlich zu tun: Knapp 4000 Mal seien die Unfall- und Pannenhelfer aufgeboten worden, schreibt Armasuisse auf Anfrage. Dabei sorgte besonders der Unfall mit einem Schützenpanzer im März dieses Jahres für Aufsehen.

Der amerikanische Schützenpanzer des Typs M113 rutschte in Uttigen BE eine steile Böschung hinunter, überschlug sich und kam erst in der Aare zum Stillstand. Drei Rekruten wurden verletzt. Das 13 Tonnen schwere Raupenfahrzeug wurde noch am selben Tag von den Unfallhelfern aus dem Wasser gehievt.

Fuhrpark umfasst 34'000 Fahrzeuge

Wie viel das Schweizer Militär seit 2019 für liegen gebliebene oder verunfallte Aufklärungsfahrzeuge, Transporter, Sattelschlepper oder Panzer tatsächlich ausgegeben hat, gibt das Bundesamt für Rüstung mit Verweis auf die laufende zweite Vergabe nicht bekannt.

Dass der Fuhrpark der Armee, der rund 34’000 Fahrzeuge umfasst, künftig zuverlässiger rollen wird, ist aber nicht anzunehmen. Die meisten Fahrzeuge sind schliesslich noch einmal fünf Jahre älter als bei der letzten Vergabe.

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