Kritik an Santésuisse
Schweizer Psychologen beschweren sich bei Bund über Krankenkassenverband

Gewisse Krankenkassen weigern sich, Leistungen von Psychotherapeuten in Ausbildung via Aufsichtspersonen abzurechnen. Tausende von Patientinnen könnten ohne Therapie bleiben. Schweizer Psychologen haben deshalb Beschwerde beim Bund eingereicht.
Publiziert: 12.01.2023 um 12:22 Uhr
|
Aktualisiert: 12.01.2023 um 12:57 Uhr
Weil gewisse Krankenkassen sich weigern, Leistungen von Psychotherapeuten in Ausbildung via Aufsichtspersonen abzurechnen, könnten Tausende von Patientinnen und Patienten ohne Therapie bleiben.
Foto: Keystone

Die Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP) hat beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Beschwerde gegen den Krankenversichererverband Santésuisse eingereicht.

Der Grund: Gewisse Krankenkassen würden sich weigern, Leistungen von Psychotherapeuten in Ausbildung via Aufsichtspersonen abzurechnen.

Tausende von Patientinnen und Patienten ohne Therapie

Dadurch drohten Tausende von Patientinnen und Patienten ohne Therapie zu bleiben. Zudem seien die Arbeitsplätze hunderter Psychotherapeutinnen und -therapeuten gefährdet, schreibt der FSP in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Das BAG habe mehrfach bestätigt, dass die Leistungen der Psychotherapeuten in Ausbildung über die betreuende Person abzurechnen sei.

Schuld ist ein neues Anordnungsmodell

Hintergrund der Beschwerde bildet laut FSP ein neues Anordnungsmodell, das im Sommer 2022 in Kraft trat. Psychologische Psychotherapien werden seither von der Grundversicherung gedeckt.

Die FSP schreibt, die Möglichkeit zur Abrechnung von Leistungen durch eine betreuende und für die Therapie verantwortliche Fachperson sei ein tragender Pfeiler des Schweizer Gesundheitssystems. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?