Köppel und Blocher als Gratisanwälte
SVP kämpft mit Klamauk gegen Asylgesetz

Laut Umfragen steht es schlecht für das Referendum der Rechtspartei gegen die Asylgesetz-Revision. Jetzt versucht es die SVP mit einem Jux-Video.
Publiziert: 17.05.2016 um 17:34 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 11:00 Uhr
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Marcel Odermatt

Alle Umfragen deuten auf eine deutliche Niederlage der SVP bei der Aslygesetz-Revision hin. Laut einer neusten Befragung werden 51 Prozent den Anspassungen zustimmen, nur 36 Prozent wollen am 5. Juni ein Nein in die Urne legen.

Ein richtiger Abstimmungskampf findet bisher aber gar nicht statt. Die SVP verzichtet darauf, eine Kampagne zu schalten. Und die Parteiexponenten der Rechtspartei verhalten sich defensiv. Parteipräsident Albert Rösti erklärte denn auch im SonntagsBlick, er erwarte jetzt von seinen Leuten, dass sie einen Gang höher schalten.

Wenn schon keine ernsthafte Debatte aufkommt, versucht es die Rechtspartei jetzt eben lustig. Ähnlich wie in den Wahlkampfvideos im letzten Sommer hat die «Sünneli»-Partei wieder ein Filmchen gedreht. Hinter der Aktion steckt wieder SVP-Unternehmer und Nationalrat Thomas Matter (ZH).

Im Werbespot spielen neben Matter die Nationalräte Roger Köppel (ZH), Toni Brunner (SG), Nadja Pieren (BE), Sandra Sollberger (BL), Jean-François Rime (FR) sowie Rösti und alt Bundesrat Christoph Blocher ihren Part.

Im Büro der Huber & Partner AG (beim Haus dürfte es sich um die Goldküsten-Villa von Matter in Meilen ZH handeln) geben sie sich als fiktive Asyl-Anwälte aus, um anschliessend mit einem Helikopter an die deutsche Grenze zu fliegen, um Migranten den roten Teppich auszurollen.

Was aber hat der Klamauk mit der geplanten Revision im Flüchtingswesen zu tun hat? Rösti zu Blick.ch: «Mit dem neuen Asylgesetz wird die Asylindustrie aufgebläht, ohne Probleme zu lösen.» Gratisanwälte erhöhten die Attraktivität für Wirtschaftsmigranten. Darauf wolle die Partei aufmerksam machen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?