Am 27. November entscheidet die Bevölkerung, ob die Schweizer Atomkraftwerke früher als geplant vom Netz sollen. Jetzt meldet sich auch die Katholische Kirche zu Wort. Die sichere Energieversorgung sei ein hohes Gut, schreibt die Kommission «Justitia et Pax», welche die Bischofskonferenz in ethischen Fragen berät.
Bei der Frage des Atomausstiegs stehe die Schweiz vor grossen Herausforderungen, schreibt siein einer Mitteilung. «In Anbetracht der tendenziell wachsenden Sicherheitsbedenken – welche auch seitens ENSI geäussert werden», komme die Kommission schliesslich zum Schluss, dass ein möglichst schneller Atomausstieg machbar und wünschenswert wäre. Die Gefahr eines Stromengpasses schätzt sie gering ein, da zur Zeit genügend Strom im europäischen Markt vorhanden wäre.
Eine weitere Begründung sieht die Katholische Kommission im Erhalt der Schöpfung, «die Bewahrung der Schöpfung ist eine Grundaufgabe aller Christinnen und Christen». Auch mahne das Prinzip der Solidarität zu sorgfältigem Handeln im Bewusstsein der Verantwortung für kommende Generationen.
Wird die Initiative angenommen, müssen Beznau I und II sowie Mühleberg bereits 2017 abgeschaltet werden. Gösgen ginge 2024 vom Netz, Leibstadt 2029. Dank der Wasserkraft wäre die Versorgungssicherheit auch unmittelbar nach Abschaltung der drei ersten AKW gewährleistet, sagen die Befürworter. (shu)