Kampf den Blasen!
Armee rüstet Soldaten mit Schon-Söckli aus

Der Einkaufszettel der Armee wird immer länger: Es gibt nicht nur neue Schutzwesten, Kleider und Kampfstiefel, sondern bald auch supermoderne Socken.
Publiziert: 15.02.2018 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:17 Uhr
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Der alte «Kampfstiefel 90 schwer».
Foto: Keystone
Andrea Willimann

Socken! Diese Kleidungsstücke verteilte die Armee bisher noch nicht an ihre Rekruten, Soldaten und Offiziere. Aber nachdem sie drei (!) Jahre evaluiert hat, mit welchem Modell sie den alten «Kampfstiefel 90 schwer» ersetzen will, der viele mit Blasen plagte, kamen auch die Socken ins Spiel. 

«Mit dem neuen Kampfstiefel wird der Nutzer sowohl mit leichten als auch mit schweren Socken ausgestattet werden», bestätigt Armeesprecherin Jacqueline Stampfli gegenüber BLICK. Diese seien auf die neuen Membranschuhe abgestimmt. Die zwei Varianten würden dem Träger ermöglichen, «entsprechend seinem individuellem Empfinden und der Aussentemperatur die für ihn angenehmsten Socken zu tragen», sagt Stampfli in bestem PR-Sprech.

«Signifikant weniger» Blasen

Der Gesamtkomfort werde erhöht, frohlockt die Armee weiter. Kostenpunkt für die Fuss-Wellness? Noch nicht bekannt. Der alte Kampfstiefel soll aber in etwa den Preis für den neuen vorgeben, der mittlerweile an den Soldatenfüssen getestet wurde. 2019 soll nach der Auswertung der Truppenversuche die Bestellung erfolgen.

Die Ansprüche an die neue Fussbekleidung sind hoch: Möglichst keine Blasen mehr, und ein Einlaufen soll auch nicht mehr nötig sein. Während der Kampfstiefel 90 aus sehr hartem, dickem und steifem Glattleder ohne Innenpolsterung bestand, soll der neue komplett anders daherkommen: weicheres Leder, gepolstert «mit biomechanisch optimierter Form» und mit einer Laufsohle, die ein «optimales Abrollen des Fusses ermöglicht». Zudem soll er während mindestens 18 Stunden wasserdicht bleiben.

Turnschuhe bleiben teilweise erlaubt

Wie Armeesprecherin Stampfli verrät, hat der erste Stiefeltest «schon sehr deutlich» gezeigt, dass es mit dem neuen Kampfstiefel bei optimaler Grösse und Weite tendenziell zu viel weniger Druckstellen komme. Ausserdem sei auch mit den neuen Socken und Stiefeln bei gewissen Tätigkeiten das Tragen von Turnschuhen erlaubt. 

Schon jetzt waren neben Kampfstiefeln auch Turnschuhe erlaubt, weil viele unter Blasen litten. Jetzt gibt es dagegen auch noch neue Socken.
Foto: Keystone

Das Fusswohl liegt der Armee also am Herzen. Und vielleicht liegt neben der Schuhcreme, welche die Armee 2016 für 2 Millionen Franken gekauft hat, ab 2020 zudem ein Fussspray drin, damit nach einem langen Marsch auch alles noch angenehm riecht.

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