Vor sechs Wochen teilte der damalige Präsident der Jungsozialisten (Juso) Fabian Molina gegen Jungfreisinnige und Junge SVP aus: Die bürgerlichen Jungparteien seien für das Scheitern des Büpf-Referendums verantwortlich, weil sie zwar «vollmundige Versprechungen» gemacht, die je 10'000 zugesagten Unterschriften aber nicht geliefert hätten. Das Referendum scheiterte tatsächlich.
Nun folgt die Retourkutsche an die Juso – allerdings aus dem grünen Lager: Die Zersiedelungs-Initiative der Jungen Grünen steht ebenfalls vor dem Aus. Derzeit habe das Komitee etwa 100'000 Unterschriften zusammen, so Co-Präsident Luzian Franzini. Um auf der sicheren Seite zu sein, brauche es nochmals 25'000 bis Anfang September.
Keinerlei Effort gezeigt
Schuld an dem Schlamassel seien die Jusos: «Sie haben bis jetzt gar nichts zur Initiative beigetragen – obwohl sie seit Lancierung im Initiativkomitee sitzen», so Franzini. Die Jungen Grünen hätten selbst über 75 000 Unterschriften gesammelt. Während bei anderen Mitgliederorganisationen wie der Alpeninitiative zumindest einen Effort sichtbar geworden sei, hätten die Jusos nicht einmal einen Newsletter an die eigene Basis verschickt, schimpft Franzini. «Das Sammeln von einigen tausend Unterschriften wäre ein leichtes, denn die Jusos haben drei Mal mehr Mitglieder als wir!»
Helft endlich mit!
Die Zersiedelungs-Initiative will, wie der Name schon sagt, die Zersiedelung stoppen und verlangt unter anderem einen Einzonungsstopp. Zudem soll das Bauen ausserhalb der Bauzonen erschwert werden. «Es braucht griffige Massnahmen in der Raumplanung», sagt Franzini und fordert die Jusos auf: «Damit die Initiative zustande kommt, ist nun die Unterstützung aller Allianzpartner gefragt.»
Juso-Präsidentin Tamara Funiciello kontert die grünen Vorwürfe: «Wir sind nicht Hauptträger der Initiative und haben auch keine Anzahl Unterschriften zugesagt.» Aber natürlich unterstütze die Juso die Initiative, so Funiciello weiter. «Es ist ein bisschen Kindergarten, aber wir werden jetzt das Gespräch mit den jungen Grünen suchen, um herauszufinden, wie wir sie mit unseren ebenfalls beschränkten Ressourcen unterstützen können.»