Junge SVP Schweiz und Nicolas Rimoldi gehen gegen sie vor
Strafanzeigen gegen Ameti nach Schüssen auf Jesus-Bild

Die Zürcher GLP-Politikerin und Co-Präsidentin von Operation Libero, Sanija Ameti, erntete nach Schüssen auf ein Bild mit christlichem Motiv heftige Kritik. Jetzt folgen Strafanzeigen.
Publiziert: 09.09.2024 um 12:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2024 um 13:41 Uhr
Sanija Ameti erntet Anzeigen und Kritik, nachdem die Operation-Libero-Co-Präsidentin Bilder von sich veröffentlichte, auf denen sie mit einer Sportpistole auf ein Bild von Jesus und Maria zielte.
Foto: Keystone
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Zürcher GLP-Politikerin und Co-Präsidentin von Operation Libero, Sanija Ameti, erntet nach Schüssen auf ein Bild mit christlichem Motiv heftige Kritik und wird angezeigt. Am Samstag löschte sie bereits veröffentlichte Fotos und bat um Entschuldigung.

Die Junge SVP Schweiz reichte Strafanzeige wegen Verletzung der Glaubens- und Kultusfreiheit ein, wie die Partei am Montagmorgen mitteilte. Auch Nicolas Rimoldi, Gründer von Mass-Voll, kündigte eine Anzeige an. Im Berner Kantonsparlament, dem Grossen Rat, ging am Montag eine Anfrage der SVP zum Thema ein, da Ameti als Doktorandin an der Universität Bern tätig ist.

Nachdem Blick am Samstag über die von Ameti auf Instagram veröffentlichten Bilder berichtet hatte, dauerte es nicht lange, bis die 32-jährige Politikerin auf die Kritik reagierte. «Ich habe nichts dabei überlegt. Es tut mir unglaublich leid», schrieb sie auf X. Sie habe die Bilder gelöscht, nachdem ihr der religiöse Inhalt bewusst geworden sei.

Ameti hatte zuvor Bilder veröffentlicht, die sie mit einer Sportpistole beim Schiesstraining zeigen, sowie ein von zahlreichen Schüssen durchsiebtes Bild, das Maria und Jesus zeigt.

Das Bild stammte laut Ameti aus dem Katalog eines Auktionshauses. «Madonna mit Kind und Erzengel Michael», wie das Gemälde heisst, stammt vom italienischen Maler Tommaso del Mazzo, der im 14. Jahrhundert lebte. Am 20. September soll das Bild für mindestens 150'000 Franken unter den Hammer kommen.

Arbeitgeber und Partei distanzieren sich

Auch nach dem Löschen der Bilder liess die Kritik zunächst nicht nach. Sowohl ihre Partei, die GLP, als auch ihr Arbeitgeber Farner Consulting, distanzierten sich von der Aktion. Ameti ist Mitglied des Zürcher Stadtparlaments und sitzt im Vorstand der GLP Kanton Zürich. Die Kantonal- wie auch die nationale Partei betonten auf X, man verurteile «jegliche Form von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber religiösen Symbolen und den Religionen selbst» und setze sich für «Toleranz, Respekt und den friedlichen Umgang miteinander ein». Und Jürg Grossen (55), Präsident der GLP Schweiz, unterstellte Ameti eine bewusste Provokation.

Seit rund drei Jahren ist die in Bosnien und Herzegowina geborene Juristin Co-Präsidentin von Operation Libero. Vor allem in dieser Rolle erregte sie mit Provokationen bereits mehrfach Aufmerksamkeit, etwa als sie im November 2022 in einer Diskussionssendung im Fernsehen sagte, sie könne sich die beiden (damaligen) SVP-Bundesratskandidaten Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt «aus politischer Warte nicht schöntrinken».

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