John-Deere-Modelle sind zu teuer
Showdown an der Urne in Tenniken BL – es geht um zwei Traktore

In Tenniken BL ist eine Debatte um die Anschaffung von neuen Traktoren entbrannt. Zwei neue John-Deere-Modelle sollen einen betagten Rigi Trac beerben. Entschieden wird nun an der Urne. Welche Seite pflügt sich zum Sieg?
Publiziert: 26.01.2024 um 14:35 Uhr
Wird die Gemeinde Tenniken BL zwei Traktoren der Marke John Deere kaufen? Das wird im März an der Urne entschieden. (Symbolbild)
Foto: imago images/Countrypixel

In Tenniken BL sorgt ein ungewöhnlicher politischer Zwist für Aufsehen: Auf dem Spiel steht nichts Geringeres als die Anschaffung zweier neuer Traktoren für den Werkhof. Am Abstimmungssonntag vom 3. März kommt es nun zum Showdown an der Urne.

Mit einem Referendum soll nämlich ein bereits gesprochener Kredit in der Höhe von 265’000 Franken für einen grossen und einen kleineren Traktor der Marke John Deere wieder gekippt werden. Darüber berichtete die Sissacher «Volksstimme» diese Woche.

Gemeindeversammlung sagte im Dezember deutlich Ja

Erst am vergangenen 5. Dezember 2023 hatte die Gemeindeversammlung mit überwältigender Mehrheit (41 zu 7 Stimmen) der Fahrzeugbeschaffung zugestimmt. Die Argumente des Gemeinderats für die Neuanschaffung schienen einleuchtend.

Moniert wurde einerseits die hohe Wartungsanfälligkeit des alten Traktors, einem Rigi Trac. Andererseits das kurze Service-Intervall von nur 250 Betriebsstunden. Dies führe gemäss der Gemeinde zu immer höheren Betriebskosten, weil die Reparaturen stets zunehmen würden. Kommt hinzu: Das Fahrzeug stosse durch die heutigen Anforderungen an seine Grenze.

Daher soll der Rigi Trac, seit zehn Jahren in Betrieb, zusammen mit einem dreijährigen Gemeindefahrzeug der Marke Kärcher in Zahlung gegeben werden. Was die Gesamtkosten um 134’000 Franken reduzieren würde.

Zu breit für Quartierstrassen

Hier sieht die Opposition nun Sparpotenzial. Angesichts des prognostizierten Budgetdefizits von über 570’000 Franken für 2024 ergriffen mutige Dorfbewohner das Referendum. Ihr Hauptargument: Der alte Traktor habe seine Lebensdauer noch nicht erreicht.

Zudem seien die geplanten John-Deere-Traktoren für einige der Quartierstrassen im Dorf einfach zu breit. Sie würden daher nur schwer an parkierten Autos vorbeikommen, wie die «Basellandschaftliche Zeitung» schreibt.

Innerhalb einer Woche kamen 86 Unterschriften für das Referendum zusammen. Nötig gewesen wären 67. Das Thema wird also noch zu reden geben. Klar ist bereits jetzt: In Tenniken pflügen die Traktoren nicht nur Felder, sie bewegen auch die Gemüter der Bürgerinnen und Bürger. (oco)

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