Die SBB haben ihre Probleme mit der Pünktlichkeit intern erkannt. Die Unternehmensspitze reagiert: Sie hat eine Pünktlichkeits-Taskforce eingesetzt, um die häufigen Verspätungen auf der Paradestrecke Bern–Zürich, aber auch in der Westschweiz und dem Tessin zu reduzieren.
Glaubwürdigkeit hat gelitten
Laut CH Media gehören der Taskforce SBB-Topkader der Abteilungen Infrastruktur, Personenverkehr und Cargo an. Die Experten sollen die Lage analysieren und «konkrete Handlungsempfehlungen zur Sicherstellung der Pünktlichkeit» formulieren, wird SBB-Sprecher Reto Schärli zitiert. Ende Mai sollen erste Vorschläge vorliegen.
Die Glaubwürdigkeit der SBB unter der Leitung von CEO Andreas Meyer (58) hat seit letztem Jahr arg gelitten, da das Staatsunternehmen stets eine hohe Pünktlichkeit kommuniziert, die Passagiere zwischen Bern und Zürich aber ganz anderes erlebten. So informieren die SBB, die Kundenpünktlichkeit sei 2018 bloss um 0,1 Prozentpunkt auf 90,1 Prozent pünktliche Züge gesunken – also praktisch gleich geblieben.
SBB-App soll besser werden
Derweil sind die Verspätungen bei den Bahnkunden ein Dauerthema. Weil die SBB aber meist nur einmal im Jahr zur Pünktlichkeit kommunizieren und diese bislang nicht für einzelne Strecken, sondern für das gesamte Netz benennen, gab es immer eine grosse Diskrepanz zwischen der durch die Bahnfahrer gefühlten Pünktlichkeit und den Zahlen der SBB.
Künftig wollen die SBB transparenter und genauer über ihre Pünktlichkeit informieren. Geplant sei eine Verbesserung des SBB-App. Und gemäss CH Media soll es Push-Benachrichtigungen geben, wenn der gewünschte Zug Verspätung hat. (pt)