Die beiden Vorortsgemeinden Emmen (28'000 Einwohner) und Kriens (26'000 Einwohner) könnten sich schon längst Stadt nennen. So wie die Stadt Luzern, an die sie grenzen. In beiden Dörfern sind Vorstösse in Diskussion, die eine Umbenennung fordern. In der Vergangenheit wurde die Umbenennung in beiden Ortschaften an der Urne abgelehnt. Die Grenze für einen solchen Etiketten-Wechsel läge in der Schweiz bei der Grösse von 10’000 Einwohnern.
Ähnlich sieht es in der Agglomeration Bern aus: Auch Köniz mit 40'000 Einwohnern lehnte 2004 eine Umbenennung in «Stadt» deutlich ab. Therwil BL hat sich 2014 ebenfalls gegen die Zukunft als «Stadt» entschieden.
Pragmatischere Handhabung in der Ostschweiz
In der Ostschweiz sind die Bürgerinnen und Bürger pragmatischer: Romanshorn TG heisst seit 2014 offiziell «Hafenstadt», obwohl die Stadt gerade mal 10'700 Einwohnerinnen und Einwohner zählt.
Seit 1. Januar 2015 heisst Buchs SG offiziell Stadt. «Die Umbenennung hat sich aus diversen Gründen aufgedrängt», sagt Stadtpräsident Daniel Gut (SP) der «Luzerner Zeitung». Einerseits sei Buchs, das im St. Galler Rheintal liegt, mit über 12'000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Gemeinde zwischen Chur und St. Gallen. Andererseits sei die Stadt ein regionales Zentrum. Im Abstimmungskampf habe sich gezeigt, dass die Jungen weniger skeptisch waren. Die älteren Buchser hätten mehr am dörflichen Charakter gehangen.
Idealer Zeitpunkt zur Umbenennung
«Für Kriens wäre der Zeitpunkt einer Umbenennung zur Stadt ideal», meint Gemeindepräsident Cyrill Wiget. «Wir sind in der Planung eines neuen Zentrums mit neuen Gebäuden und einem neuen Gemeindehaus. Darum muss bald auch der Auftritt der Gemeinde überarbeitet werden.» Eine Umbenennung zu diesem Zeitpunkt wäre deshalb eine kostengünstige Angelegenheit.
Für Wiget wäre die Bezeichnung von Kriens als Stadt zeitgemäss. Mit der neuen Zentrumsplanung spüre man in Kriens eine Aufbruchsstimmung. «Die Bezeichnung Stadt würde dem neuen Selbstbewusstsein entsprechen.» Trotzdem wagt Wiget keine Prognose, ob die Krienser sich für eine Umbenennung entscheiden würden.