Es handele sich um ein «erwartetes Ereignis», teilte das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales am Donnerstag mit.
Das Virus war bereits in von der Tessiner Fachhochschule Supsi überwachten Mücken nachgewiesen worden. Zudem war seine Verbreitung im Nordosten Italiens bekannt. Im August ist ein 77-jähriger Mann an den Folgen des West-Nil-Virus gestorben. Er hatte gemäss Behörden schon seit Mitte Juli in einem Spital der Stadt Latina südlich von Rom gelegen.
Tessin hatte sich auf ersten Fall vorbereitet
In Italien gibt es nach offiziellen Angaben seit Jahresbeginn mindestens neun Todesfälle infolge des Virus. 2024 gab es nach Angaben des staatlichen Gesundheitsinstituts 36 Todesfälle.
Das Tessin hatte sich seit längerem auf den ersten Fall von West-Nil-Virus vorbereitet.
Übertragung durch Mückenstiche
Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika und wurde vermutlich über Zugvögel eingeführt. Nach Angaben des RKI können über Vögel infizierte Mücken das Virus auf Menschen und andere Säugetiere übertragen. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen infolge des Klimawandels steigen werden.
Das Virus wird durch Mückenstiche übertragen. Schwerere und tödliche Verläufe betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Bei knapp 20 Prozent gibt es dem deutschen Robert Koch-Institut (RKI) zufolge milde, unspezifische Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führen zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen