«Seit dem zweiten Weltkrieg gab es weltweit nie so viele Menschen wie heute, die gewaltsam in die Flucht getrieben wurden», sagt der grüne Fraktionschef Balthasar Glättli.
Dem müsse nun auch die Eidgenossenschaft rasch Rechnung tragen. In einem offenen Brief an Justizministerin Simonetta Sommaruga und Aussenminister Didier Bukrhalter verlangt er eine Möglichkeit zur legalen Einreise für 100'000 syrische Flüchtlinge.
Die Aufnahme einer so grossen Zahl von Menschen werde «zwar auch hier zu einer Herausforderung», so der Zürcher. Allerdings wäre ein solcher Akt der Solidarität nicht zu vergleichen mit dem, was Syriens Nachbarstaat, der Libanon tut.
Über eine Million Syrer hat der 4-Millionen-Einwohner-Staat in den letzten Jahren aufgenommen. Das heisst: Jeder fünfte Einwohner im Libanon hat den syrischen Pass.
Vor diesem Hintergrund findet es sogar der linke Politiker «verständlich», dass der Libanon die freie Einreise von Syrern nun beschränken will. Kein Verständnis zeigt er aber für die europäischen Staaten, welche sich nun «abschotten» würden.
Nicht nur von links, auch von rechter Seite sind «nette» Töne für das kriegsgeplagte syrische Volk zu vernehmen.
Nationalrat und Migrationsexperte Heinz Brand (SVP) wünscht sich die Anwendung des «S»-Status für Flüchtlinge aus Syrien. «S» steht dabei für «schutzbedürftig». Konkret könnten Syrer dann in die Schweiz kommen, ohne ein langwieriges Asylverfahren zu durchlaufen.
Allerdings müssten sie gemäss Gesetz das Land wieder verlassen, wenn der Krieg dereinst vorbei ist. (vuc)