Trautes Heim, Glück allein? Von wegen! Fast jeder Zweite fühlt sich in seinem Wohnbereich gestört. Das zeigt die neue Gesundheitsstatistik des Bundesamts für Statistik. Hauptgrund dafür ist der Strassenverkehr. Jeder Vierte störte sich an Lärm oder Abgasen.
Doch auch der Lärm von Personen und Kindern, die nicht zum eigenen Haushalt gehören, nervt die Leute – immerhin 14 Prozent fühlen sich von den Nachbarn gestört.
Über andere Störungsquellen wie die Landwirtschaft, Strahlung von Antennen oder Stromleitungen oder die Strassenbeleuchtung beklagten sich jeweils weniger als zehn Prozent.
Wie die Zahlen für 2017 zeigen, ist die Problematik eines gestörten Wohnumfelds seit 2012 stabil geblieben. Im Vergleich zu 2007 sogar gesunken – von etwas mehr als die Hälfte auf noch 44 Prozent.
Bevölkerung wird sportlicher
Die alle fünf Jahre durchgeführte Befragung beinhaltet zahlreiche weitere Kennzahlen zum Thema Gesundheit im Jahr 2017. So zum Beispiel:
- Viele sind aktiv: Drei von vier Personen bewegten sich 2017 in ihrer Freizeit in ausreichendem Masse, um als aktiv eingestuft zu werden. Das heisst: Sie gehen pro Woche mindestens zweimal einer intensiven körperlichen Aktivität nach (mit Schwitzen) oder bewegen sich mindestens 150 Minuten pro Woche bei mässiger Intensität (ausser Atem geraten). Demgegenüber bewegten sich acht Prozent der Bevölkerung weniger als 30 Minuten pro Woche und gelten somit als inaktiv. Männer waren in ihrer Freizeit etwas häufiger als Frauen körperlich aktiv. Zudem gaben 2017 rund zwei Drittel der Bevölkerung an, Sport, Gymnastik oder Fitness zu betreiben. Insgesamt ist der Anteil der Aktiven seit 2002 deutlich gestiegen – von 62 auf 76 Prozent!
- Männer essen ungesünder: Zu einer gesunden Ernährung gehören mindestens fünf Portionen Früchte und/oder Gemüse pro Tag. Aber nur jeder Fünfte befolgt diese Empfehlung mindestens an fünf Tagen pro Woche. Immerhin: Frauen ab 25 Jahren befolgen die Regel mit 28 Prozent doppelt so häufig wie Männer mit 15 Prozent. Umgekehrt sieht es beim Fleischkonsum aus, wo maximal viermal pro Woche Fleisch gegessen werden sollte. Gemessen an diesen Empfehlungen ass fast die Hälfte der Männer, aber nur ein Viertel der Frauen zu oft Fleisch.
- Mehr Cannabiskonsum: Fast jeder Zehnte der 15- bis 24-Jährigen hat im letzten Monat Cannabis konsumiert. Junge Männer taten dies mit zwölf Prozent doppelt so häufig wie junge Frauen. Zehn Jahre zuvor gab es in dieser Altersklasse weniger regelmässige Cannabiskonsumenten – nämlich nur sechs Prozent.
- Junge Rauschtrinker: 27 Prozent der 15- bis 24-Jährigen gaben 2017 an, sich mindestens einmal pro Monat einen Rausch anzutrinken. Auch hier war der Anteil bei den jungen Männern mit 30 Prozent höher als bei den jungen Frauen mit 24 Prozent.