Gegenvorschlag zu Initiative
Kommission hält an zwei Wochen Papiferien fest

Vier Wochen Papiferien ist der Sozialkommission des Ständerats zu viel. Die Hälfte muss aus ihrer Sicht reichen. Einen entsprechenden Gegenvorschlag zur Vaterschaftsurlaubs-Initiative haben die Parlamentarier heute verabschiedet.
Publiziert: 16.04.2019 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2019 um 16:57 Uhr
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Die Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub - zum Nutzen der ganzen Familie» verlangt 20 Tage Vaterschaftsurlaub.
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Trotz Kritik in der Vernehmlassung hält die Sozialkommission des Ständerats (SGK) an einem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub fest. Mit 7 zu 3 Stimmen bei 1 Enthaltung hat sie sich heute für den indirekten Vorschlag zur Vaterschaftsurlaubs-Initiative ausgesprochen.

Die Initiative verlangt vier Wochen Vaterschaftsurlaub, was geschätzte 420 Millionen Franken pro Jahr kosten würde. Das ist der SGK zu teuer.

Konkret sieht ihr Vorschlag vor, dass der Vater innerhalb von sechs Monaten ab Geburt des Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub nehmen kann – am Stück oder auch tageweise. Der Vaterschaftsurlaub soll wie der 14-wöchige Mutterschaftsurlaub über das Erwerbsersatzgesetz finanziert werden. Die Kosten werden auf 224 Millionen Franken geschätzt. Dafür sollen 0,06 zusätzliche Lohnprozente erhoben werden.

Rechten geht Vorschlag zu weit, Linken ist er zu lasch

In der Vernehmlassung war der Vorentwurf auf Kritik gestossen. Wirtschaftsverbände und SVP wollen die Entscheidung über einen Vaterschaftsurlaub weiterhin nicht gesetzlich regeln, sondern den Unternehmen überlassen. Linken und Gewerkschaften hingegen sind zwei Wochen zu wenig. Sie unterstützen den indirekten Gegenvorschlag trotzdem.

Voraussichtlich im Juni wird der Ständerat dann als erster Rat über Initiative und Gegenvorschlag entscheiden.

Initianten geben nicht klein bei

Für die Initianten der Vaterschaftsurlaubs-Initiative ist bereits ihr Vorschlag von vier Wochen ein Kompromiss. «Wenn der Vaterschaftsurlaub flexibel und tageweise beziehbar ist, so wie es die Initiative will, ist dies auch kein Problem für die Arbeitgeber», ist Adrian Wüthrich, SP-Nationalrat und Präsident des Initiativkomitees, überzeugt. Dieses zeigt sich deshalb zwar erfreut über den Entscheid der Kommission, will aber trotzdem an ihrer Initiative festhalten.  (SDA/lha)

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