In Zürich haben ab Samstagmittag mehrere Tausend Bauarbeiter demonstriert. Sie forderten unter anderem Lohnerhöhungen, familienfreundliche Arbeitszeiten und Respekt für ihre Arbeit.
An der Spitze des Demonstrationszugs fuhr ein Bagger, aus Lautsprechern schepperten italienische Arbeiterlieder. Viele der grösstenteils männlichen Demonstrierenden trugen Unia-Fahnen. Am Ende des Zugs dominierten die Fahnen der Gewerkschaft Syna. Auch kleinere Gruppen wie der Klimastreik oder die Bewegung für den Sozialismus waren anwesend.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten reisten aus der ganzen Deutschschweiz und dem Tessin an. Mehrere Trommelgruppen liefen mit, begleitet von Hunderten Trillerpfeifen. Roter Rauch stieg aus mehreren gezündeten Petarden.
Die Kundgebung führte rund eine Stunde durch die Innenstadt zum Helvetiaplatz. Dort endete sie mit viel rotem Rauch, Musik und Reden von Bauarbeitern und Gewerkschaftern. Wie schon an einigen Orten auf der Route hing ein riesiges Transparent an einem Gebäude beim Platz.
Verhandlungen stehen an
Die Rednerinnen und Redner forderten neben kürzeren Arbeitszeiten, Lohnerhöhungen, bezahlte Reisezeit oder eine bezahlte Znüni-Pause. «Jetzt ist der Baumeisterverband an der Reihe», sagte Syna-Präsidentin Yvonne Feri.
Die Demonstration stand unter dem Motto «Respekt für unsere Arbeit». Hintergrund ist der Ende Jahr auslaufende Landesmantelvertrag. Die Gewerkschaften Unia und Syna erwarten «keine einfachen Verhandlungen».
Mehrere Tramlinien waren am Nachmittag unterbrochen. Der Verkehr wurde umgeleitet. In der Bahnhofstrasse war die Demonstration ein beliebtes Fotosujet bei den Passantinnen und Passanten.