Das taugen die Produkte von Aliexpress, Wish und Temu
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Einkauf für 100 Franken:Was taugen die Billigprodukte von chinesischen Onlineshops?

Für die Konsumenten
Parmelins Leute zwingen Temu zu Änderungen

Ultrabillige Preise und jede Menge Rabatte: Das ist der Onlineshop Temu. Vielen ist der chinesische Riese zunehmend ein Dorn im Auge. Nun hat der Bund gehandelt.
Publiziert: 17.04.2025 um 10:18 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2025 um 11:53 Uhr
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Liegt oft in Schweizer Hauseingängen: Ein typisches Päckli vom Temu.
Foto: IMAGO/NurPhoto

Die orangen Päckli von Temu sieht man vor vielen Schweizer Hauseingängen liegen. Schweizer Konsumenten- und Händlerverbände beanstandeten allerdings mehrfach, die Website, die Smartphone-App und die Marketing-E-Mails der Plattform seien unlauter. Nun hat der Bund gehandelt.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) nahm Kontakt mit dem in Irland ansässigen Unternehmen Whaleco Technology Limited auf, das zu diesem Zeitpunkt für die Online-Plattform Temu in der Schweiz verantwortlich war. Dies schreibt der Bund in einer Mitteilung. In den folgenden Monaten habe ein Austausch stattgefunden zwischen den Leuten von Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65, SVP) und Vertretern des Händlers. In der Folge habe Whaleco die Darstellung des Angebots der Online-Plattform schrittweise und kurzfristig verbessert. 

Zu den wichtigsten Änderungen gehören laut Bund die folgenden:

  • Im Falle von Rabatten oder Preisvergleichen wird nun klargestellt, dass der durchgestrichene Referenzpreis der Produktpreis auf Temu unmittelbar vor der Preissenkung ist.

  • Name, Adresse und E-Mail der Verkäufer sind neu angegeben.
  • Es erscheint keine Benutzeraktivität in Form eines Glücksrades mehr.
  • Die Angabe «Fast ausverkauft» wird angegeben, wenn der Lagerbestand zwischen 99 und 20 Einheiten liegt und damit innert weniger Tage ausverkauft ist. Zuvor wurde die Angabe «Fast ausverkauft» bei einem Lagerbestand zwischen 199 und 20 Einheiten verwendet. Ein Kontrollmechanismus stellt die angemessene Verwendung der Angabe sicher.
  • Verschiedene Angaben, die Temu-Kunden zeitlich unter Druck setzten, wurden entfernt (z.B. «Beeil Dich! Über x Personen haben diesen Artikel in ihrem Einkaufswagen!») respektive reduziert (z.B. «Blitzangebot»).
  • Verschiedene Angaben aus den Marketing-Mails, die Temu-Kunden emotional und zeitlich unter Druck setzten, wurden entfernt (z.B. «Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen», «Beeilen Sie sich, sonst verpassen Sie etwas», «Sie müssen etwas unternehmen, sonst ist Ihr Favorit ausverkauft»).

Das Unternehmen Whaleco habe sich zur Beibehaltung dieser Änderungen verpflichtet, teilt der Bund weiter mit. Das Seco hat seinerseits bestätigt, dass «keine rechtlichen Schritte» gegen Whaleco bevorstehen. Allerdings würde das Seco die Firma erneut in die Pflicht nehmen, wenn es zu Beschwerden kommt.

«Wir schätzen den guten Austausch mit dem Seco und begrüssen das erzielte Ergebnis», erklärt ein Sprecher von Temu gegenüber Blick. «Diese Anpassungen spiegeln unseren konstruktiven Ansatz in der Zusammenarbeit mit Behörden wider.» Man konzentriere sich weiterhin darauf, den Kunden «ein positives Einkaufserlebnis zu bieten und strenge Standards für den Verbraucherschutz aufrechtzuerhalten».


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