Franzosen lachen über sein «Français fédéral»
Schneider-Ammann blamiert sich wieder im TV

Das Français fédéral von Johann Schneider-Ammann amüsiert Frankreich und die Romandie. Für neue Lachanfälle sorgt ein Video vom WEF, das die Sendung «Quotidien» ausgegraben hat. Der Bundesrat nimmt es locker.
Publiziert: 09.02.2018 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:05 Uhr
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Frankreich spottet wieder einmal über Johann Schneider-Ammann
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«Cherry-picking»:Frankreich spottet wieder einmal über Johann Schneider-Ammann

Als Français fédéral – als «Bundesfranzösisch» – wird in der Westschweiz  abwertend ein Französisch bezeichnet, das erkennbar deutschschweizerisch geprägt ist. Bundesrat Johann Schneider-Ammann (65) ist in Augen der Romands ein Meister dieses Fachs.

Die Fernsehsendung «Quotidien» (TMC, TF1) hat den Schweizer Wirtschaftsminister mittlerweile abonniert. Er sei der «ausdrucksstarkste Mann der Schweiz». Nach der verunglückten Ansprache zum «Tag der Kranken» nimmt ihn der bekannte Fernseh-Journalist Yann Barthès immer mal wieder auf die Schippe, wie «Swissinfo» entdeckte.

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Emmanuel Macron, links, begrüsst Johann Schneider-Ammann in Paris. Da ging es noch nicht ums Rosinenpicken ...
Foto: Michel Euler

So auch mit Auszügen aus einer Fernsehaufzeichnung vom WEF. Schneider-Ammann nimmt darin Stellung zu Vorwürfen des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, die Schweiz würde in den Verhandlungen mit der EU Rosinen picken. «Cherry picking» nennt es Macron auf Englisch. 

Schneider-Ammann verhaspelt sich

Schneider-Ammann kontert gegen das «cherry picking». Er wollte – äh – erst «contester» (widersprechen), dann – äh – «protester» (Unschuld beteuern, protestieren). 

Im Interview gibt der Wirtschaftsminister auch ein Gespräch mit dem damaligen Arbeitsminister und heutigen Amtskollegen Michel Sapin wieder. Thema war die Annahme der Masseneinwanderungs-Initiative. Sapin habe ihn angerufen und gefragt, was er nun mit seinen Grenzgängern mache. «Ich habe ihm gesagt, das sind nicht deine Grenzgänger. Das sind unsere. Du profitierst auch davon.»

Der Blamierte freut sich auf die Retourkutsche

Bundesrat Johann Schneider-Ammann nimmt es locker. Über seinen Sprecher Erik Reumann lässt er ausrichten, dass es doch schön sein, wenn die Franzosen auch noch etwas zu lachen hätten. «Im Übrigen können sich die Schweizerinnen und Schweizer auf den amüsanten Tag freuen, wenn ausländische Regierungsmitglieder ihre Interessen auf Schwyzertütsch verteidigen werden.» Es bleibe dabei: La Suisse d’abord – die Schweiz zuerst!» (awi) 

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