FDP schlägt nach Satire-Umfrage zurück
Gössi macht Deville Konkurrenz

Die FDP-Klima-Umfrage hat Schlagzeilen gemacht. Und SRF-Comedian Dominic Deville zu einer satirischen Umfrage inspiriert, die mit dem Freisinn nicht zimperlich umgeht. Doch FDP-Chefin Petra Gössi zeigt Humor – und zündelt zurück.
Publiziert: 08.05.2019 um 15:32 Uhr
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FDP-Präsidentin Petra Gössi antwortete auf eine Satire von SRF-Komiker Dominic Deville.
Foto: Keystone
Sermîn Faki

Wird sie jetzt grün oder nicht? Die Ergebnisse der FDP-Klima-Umfrage sind widersprüchlich. Nicht wenige spotten denn auch, dass der Freisinn mit dem neuen Öko-Image vor allem eins im Sinn hat: im Wahljahr auf die grüne Welle aufzuspringen.

Dieser Meinung ist auch SRF-Comedian Dominic Deville (44). In seiner Late-Night-Show schaltete er darum eine eigene Umfrage – auf der Website sos-fdp.ch. Erklärter Sinn: «der FDP in Sachen Klima auf die Sprünge zu helfen».

«Der grosse Gössi-Report»

Drei Wochen und 3434 Teilnehmer später präsentierte Deville kürzlich die Ergebnisse – den «grossen Gössi-Report», wie er sagte. Mit wenig erfreulichen Ergebnissen, was angesichts der Fragestellung aber auch nicht verwundert.

Auf die Frage «Was könnte die FDP für das Klima Ihrer Meinung nach tun?» hatten Teilnehmer die Auswahl zwischen «Wenn sie so weitermacht, beten», «Weniger heisse Luft ausstossen» und «Wurde ich gewählt oder sie?» Auf die Frage «Wo hat die FDP versagt?» lauteten die möglichen Antworten «Ja», «Wo nicht?» und «Vor allem in Bern».

FDP-Chefin holt zum Gegenschlag aus

Anstatt nun vor Wut zu schäumen oder das Ganze zu ignorieren, nutzte FDP-Chefin Petra Gössi (43) die Satire für einen Comedy-Gegenschlag:

In einem Brief an Deville  – handschriftlich unterzeichnet mit «Petra» – eröffnete sie ihm, dass die FDP im Gegenzug eine Umfrage zu Deville gemacht habe. Die Antworten sind nicht minder spitzzüngig formuliert.

Auf die Frage nach der besten SRF-Satire-Sendung kommt «Deville» selbst nur auf ein Prozent – 97 Prozent gehen an die «Arena», je ein weiteres an den Talk «Schawinski» und die Comedy-Show «Late Update».

Deville will Gössi nicht anstellen

Über das Logo der «Deville»-Sendung, eine goldene Ananas, spöttelt Gössi, das sei klimapolitisch «doch eher fragwürdig». Und schlägt einheimische Alternativen vor: ein Cannabis-Blatt und eine Zwiebel.

Wie ernst es der FDP mit ihrem grünen Anstrich ist, wird sich zeigen. Aber: Sollte der Wähler den Kurs nicht goutieren, kann Gössi immerhin noch als Gag-Schreiberin zum SRF.

Deville hingegen reagiert auf die Retourkutsche weniger lustig als die FDP. Die Antwort sei so «langweilig», dass sie wohl bei der gleichen Agentur entstanden sei wie der BDP-Wahlslogan «Langweilig, aber gut», schnödete er.

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