FDP-Präsidenten-Sucher bestätigt «weiteres Sondierungsgespräch»
Kriegt Gössi «ernst zu nehmende» Konkurrenz?

Ist Petra Gössi schon FDP-Präsidentin? Nicht unbedingt. Am letzten Freitag habe ein weiteres Sondierungsgespräch mit einem Interessenten stattgefunden, sagt Vincenzo Pedrazzini, der Präsident der Findungskommission.
Publiziert: 17.02.2016 um 09:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:00 Uhr
Christof Vuille

Es ging plötzlich sehr schnell an diesem Wochenende. Nur Stunden, nachdem die Schwyzer FDP-Nationalrätin Petra Gössi ihr Interesse angemeldet hatte, das Präsidium der Freisinnigen zu übernehmen, sagte Top-Favorit Christian Wasserfallen ab.

Die Schwyzerin Petra Gössi will FDP-Präsidentin werden. Steht ihr noch jemand vor der Sonne?
Foto: parlament.ch

Seither sind sich Beobachter einig, dass Gössi wohl Nachfolgerin von Philipp Müller wird – mangels Konkurrenz. Einen offiziellen Gegenkandidaten gibt es zwar noch nicht, aber zumindest einen Interessenten.

Am Freitag habe er ein «drittes Sondierungsgespräch» geführt, bestätigt Vincenzo Pedrazzini, der Präsident der Findungskommission BLICK auf Anfrage. Die ersten beiden fanden mit Wasserfallen und Gössi statt.

FDP-Vizepräsident Vincenzo Pedrazzini präsidiert die Findungskommission, die einen neuen Parteipräsidenten vorschlagen soll.
Foto: ANTHONY ANEX

Um wen es beim möglichen Gegenkandidaten handelt, will Pedrazzini nicht verraten. Er sagt auch nichts zum Geschlecht oder der Frage, ob die Person Mitglied der Bundeshausfraktion ist.

Doch zwischen den Zeilen ist herauszuhören, dass sie sich bald entscheiden wird, ob sie offiziell gegen Gössi antritt an der Delegiertenversammlung im April. Tut sie das, wäre die Kandidatur «ernst zu nehmen», so Pedrazzini.

Doch wer hätte Lust und Wahlchancen auf das Amt? Interesse signalisiert hatte die Waadtländerin Isabelle Moret. Doch weil Fraktionschef Ignazio Cassis bereits ein Vertreter aus der lateinischen Schweiz ist, sieht sie eher einen Deutschschweizer am Zug. Moret war gestern nicht erreichbar für BLICK.

Isabelle MoretNationalrätin VD, FDP
Foto: parlament.ch

Auch andere Parlamentarier aus der Romandie meldeten sich nicht. Klar ist: Sollte sich eine weitere Person melden, muss sie sich von der eigenen Partei durchleuchten lassen. Eine «Vertrauensperson» aus der Partei gibt Pedrazzini grünes Licht, nachdem die Kandidaten ihre weisse Weste bewiesen haben.

Einen «Fall Zuppiger» wolle man unbedingt verhindern, so Pedrazzini. In diesem Prozess werden auch persönliche Aspekte thematisiert, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien.

Ob es zu einer Kandidatur kommt, dürften die nächsten Stunden und Tage zeigen. Möglich ist weiterhin, dass Gössi einzige Anwärterin bleibt. In der Partei glauben manche, Pedrazzini versuche künstlich, Spannung zu generieren, um Gössis Position zu stärken. Die beiden kennen sich nämlich ausgezeichnet.

Pedrazzini war Gössis Vorgänger als Präsident der Schwyzer FDP. Bis Ende Februar können sich Interessenten bei ihm melden.

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