FDP-Noser stichelt schon gegen Martullo-Blocher
«Sie wird wohl mit Abwesenheit glänzen»

Mehr Wirtschaftsvertreter sollen nach Bern. Mit Magdalena Martullo-Blocher steht eine erfolgreiche Unternehmerin in den Startlöchern. Doch ist Job und Politik überhaupt vereinbar?
Publiziert: 21.04.2015 um 11:49 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:12 Uhr
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FDP-Nationalrat Ruedi Noser unterstürzt die Kandidatur Martullo-Blochers, meint aber: «Sie wird wohl durch Abwesenheit glänzen».
Foto: Keystone
Von Philipp Albrecht und Onur Ogul

Mit Magdalena Martullo-Blocher (45) will eine Unternehmerin nach Bern. Davon brauche es mehr, fordert die Wirtschaft seit Jahren. Doch es werden immer weniger.

«Das Wohl meiner Mitarbeiter liegt mir am Herzen», schrieb Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler (56), als er 2012 die Politik verliess. Die Firma hatte Vorrang.

Das sagten sich letztes Jahr auch der Winterthurer Markus Hutter (58, FDP) und der Berner Hansruedi Wandfluh (63, SVP). «Es verlangt einem sehr viel ab», sagt Hutter. «Für das politische Engagement brauchts mehr als ein 50-Prozent-Pensum.» Wandfluh: «Nur wenn man gut organisiert ist, geht es.»

«Am meisten hat die Familie gelitten», sagt François Loeb (74), der 30 Jahre lang das Warenhaus Loeb führte und zwölf davon FDP-Nationalrat war. Auch die Geschäftsleitung forderte er heraus: «Die Sitzungen fanden um sieben Uhr statt, weil ich um acht im Parlament sein musste.»

Der Zürcher IT-Unternehmer Ruedi Noser (54) machte es umgekehrt. Als er sah, dass er im Parlament zu oft fehlte, gab er 2013 die operative Führung im Geschäft ab. Jetzt will er für die FDP in den Ständerat: «Wer das Parlament ernst nimmt, muss präsent sein.» Besonders zeitaufwendig sei die Kommissionsarbeit. Alle vier Angefragten unterstützen Martullos Kandidatur. Aber nicht alle glauben an ihre Ausdauer. Noser: «Sie wird wohl wie ihr Vater mit Abwesenheit glänzen.»

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