Thierry Burkart (41) hat vor drei Jahren seinen Dienst in der Armee beendet. Jetzt will der FDP-Nationalrat und ehemalige Fachoffizier Major im Führungsstab der Armee zurück!
«Ich habe mit dem VBS Kontakt aufgenommen und erklärt, dass ich meine Dienstzeit gerne verlängern möchte», sagt Burkart zu SonntagsBlick. Er habe das Gefühl, sein persönlicher Beitrag für die Landesverteidigung sei zu klein gewesen.
«Milizgedanke ist mir heilig»
Der Anwalt will mit seinem Comeback auch ein Zeichen setzen: «Der Milizgedanke ist mir heilig. Wenn Unternehmen heute Mitarbeiter diskriminieren, weil sie Militärdienst leisten, ist das unter jeder Kanone.»
Der Aargauer ist nicht allein: Parteifreund Andrea Caroni vollendete seinen Dienst als Militär-Schlagzeuger 2006. Zwei Jahre später wurde er aus der Reserve geholt – auf eigenen Wunsch. «Die Armee wollte mich psychologisch abklären, weil das so gut wie nie jemand wünscht», scherzt der FDP-Ständerat.
«Mehr als 12 Kilometer marschierten wir nie»
Er wollte seine zivilen Kenntnisse in der Armee einbringen und ist als Anwalt deshalb der Militärjustiz beigetreten. Bis zum 50. Altersjahr hat er sich verpflichtet. «Ich leitete als militärischer Staatsanwalt pro Monat ein bis zwei Strafuntersuchungen und leistete viele Wochen Pikettdienst», so der Appenzell-Ausserrhoder. Seit er im Parlament sitzt – seit 2011 – ist der Arbeitsaufwand geringer.
Aus der Reserve hat Caroni eine beachtliche Armee-Karriere hingelegt: vom Gefreiten zum Fachoffizier Major. Mit der neuen Militärstrafprozessordnung wird er 2018 gar zum richtigen Major. Und dies mit wenig Drill, Schweiss und Blut: «Als Militärschlagzeuger habe ich wenig Blasen an den Füssen gekriegt – mehr als zwölf Kilometer marschierten wir nie – dafür vor lauter Trommeln an den Händen.»
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