Erst Mitte September trat der Schwyzer SVP-Politiker Seppi Spiess aus der Partei zurück. Er hatte seine Freude über den Tod eines Moldawiers bei einem Polizeieinsatz bekundet – öffentlich einsehbar auf Facebook.
Jetzt hat ein weiterer Rechtsaussen-Politiker aus dem Kanton Schwyz auf Facebook gewütet.
Sebastian Betschart (21), der Präsident der neu gegründeten Zentralschweizer Sektion der Direktdemokratischen Partei Schweiz (DPS), hat am 29. September die Bundesrätinnen Widmer-Schlumpf und Sommaruga attackiert und äusserst primitiv als «dräcks F****» beschimpft, schreibt der «Bote der Urschweiz» heute.
Der 21-jährige Oberarther war bis vor kurzem Mitglied der Jungen SVP, kandidierte bei den letzten Wahlen sogar für den Nationalrat.
Keine Beschimpfung?
Hat er denn nichts aus dem Fall seines Ex-Parteikollegen gelernt? Doch, sagt er zum «Boten». Seinen eigenen Facebook-Eintrag verstehe er aber nicht unbedingt als Beschimpfung. Er habe auf die seiner Meinung nach falsche Politik der Bundesrätinnen hinweisen wollen.
Schliesslich gibt er doch zu, dass sein Angriff unter der Gürtellinie war. «(...) Das war nicht so nett. (...) Es tut mir leid.»
Betschart hat den despektierlichen Kommentar mittlerweile von seinem Profil gelöscht, entschuldigt sich sogar mit einem neuen.
Kein Grund für Parteiausschluss
Anders als bei Spiess hat die verbale Attacke Betscharts parteiintern keine Konsequenzen. «Ich sehe keinen Grund, hier einzuschreiten. In diesem Fall hat er sich aber in der Wortwahl vergriffen. Diese war sicher nicht korrekt», sagt Ignaz Bearth, Zentralpräsident der DSP, zu Blick.ch.
Laut dem ehemaligen Schwyzer Gerichtsschreiber Simon Canonica erfüllt der Kommentar klar den Straftatbestand der Beschimpfung. Betschart könnte laut «Bote» eine Geldstrafe von bis zu 90 Tagessätzen drohen.
Pikant: Erst letzte Woche posierte Sebastian Betschart im Blick am Abend noch unschuldig als «Single des Tages», auf der Suche nach einer «selbstsicheren» Frau. (kmu/kko)