Der frühere Kommandant der Schweizer Luftwaffe, Fernand Carrel, ist gestorben. Der aus Lausanne und Freiburg stammende Carrel war einer der treibenden Kräfte hinter dem Ja zum Kauf der F/A-18-Kampfjets in den 1990er-Jahren. Er wurde 88 Jahre alt.
«Wenn Sie diese Nachricht lesen, werde ich meinen letzten Flug zu den unbegrenzten Feldern von Azur und Sternen angetreten haben», heisst es in der Todesanzeige, die in der Westschweizer Zeitung «24 heures» erschien. Carrel verstarb demnach bereits am 30. Juli.
Der Korpskommandant war von 1992 bis 1999 – unter den Verteidigungsministern Kaspar Villiger (FDP) und Adolf Ogi (SVP) – Chef der Luftwaffe. Nach einem Ingenieurstudium an der EPFL hatte er 1959 das Milizpatent als Militärpilot erhalten. Im Alter von 30 Jahren wurde er zum Berufsmilitärpiloten ernannt.
Eine Kontroverse entstand 1997, als Carrel von seinem damaligen Vorgesetzten, Bundesrat Ogi, mündlich ermahnt wurde. Damit wurde die Akte über zwei Flugvorfälle geschlossen, in die Carrel 1996 verwickelt war. Der Kommandant der Luftwaffe hatte zweimal unabsichtlich gegen die Dienstvorschriften verstossen. Daraufhin wurde eine Disziplinaruntersuchung eingeleitet.