Mit einem Vergleich zwischen Frauen und Haushaltsgegenständen hat Bundesrat Ueli Maurer am Wochenende eine Welle der Empörung ausgelöst.
Am vergangenen Samstag zog Maurer an einem Pro-Gripen-Event in Zug eine Analogie zwischen Kampfjets, Kücheninventar und Frauen – was ihm schliesslich den Vorwurf des «Sexismus» und «Chauvinismus» einbrachte.
«Wie viele Gebraucht-Gegenstände, die 30 Jahre alt sind, haben Sie noch zuhause?», fragte Maurer damals das Publikum. Seine Antwort: «Bei uns sind das nicht mehr viele, ausser natürlich die Frau, die den Haushalt schmeisst.»
Nun stellt sich heraus: Maurer hat den umstrittenen Spruch nicht zum ersten Mal zum Besten gegeben!
Zuerst Neuenburg und St. Gallen...
Das Westschweizer Fernsehen RTS strahlte heute Abend eine Sequenz von einem Auftritt Maurers vor Wochenfrist in Neuenburg aus, wo er den Scherz offenbar ein erstes Mal machte – auf Französisch.
Wie die «Schweizer Illustrierte» berichtet, kam zudem auch das St. Galler Publikum bereits am vergangenen Donnerstag in den «Genuss» der fragwürdigen Aussage – wenn auch in leicht abgeänderter Form.
«Wenn zu Hause etwas über 30 Jahre alt ist, entsorgen sie es ja auch», soll Maurer an einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer St. Gallen/Appenzell gesagt haben.
Dabei habe der Verteidigungsminister plötzlich in fröhliche Gesichter geblickt, rapportiert das Blatt – und dann sei auch bei Maurer «der Fünfer gefallen»: «Denken Sie jetzt bitte nicht an ihre Frau zu Hause.»
... dann Holziken AG
Bei einer SVP-Veranstaltung in Holziken AG vom letzten Samstag variierte Maurer den Spruch dann abermals.
«Überlegen Sie sich, was zu Hause nach 30 Jahren noch funktioniert?», fragte er dort laut der «Aargauer Zeitung» sein Publikum. Und Maurer antwortete gleich selbst: «Bei mir ist es nur noch die Frau!»
Erst Zug sorgte für Empörung
Für Empörung schien dies jedoch nicht gesorgt zu haben. Anders sein Auftritt in Zug.
Nachdem das Online-Portal «zentralplus.ch» darüber berichtet hatte, reagierten Kritiker des SVP-Bundesrates, wie etwa der ehemalige Zuger Grünen-Nationalrat und GSoA-Aktivist Jo Lang, gschockt auf dessen Aussage.
Andere Politiker nahmen Maurer hingegen in Schutz. Maurer sei kein Frauenfeind, sagte beispielsweise FDP-Nationalrätin Corina Eichenberger.
VBS schweigt
Maurer selbst äusserte sich zur «Affäre» bislang nicht öffentlich.
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) wollte weder zum Frauen-Haushaltsgeräte-Vergleich des VBS-Chefs noch zu den Reaktionen Stellung nehmen. (bau/SDA)